Toto Wolff: «Erfrischend, aber auch gefährlich»
Toto Wolff über Max Verstappens Fahrweise: «In meinen Augen ist es erfrischend, aber es ist auch gefährlich»
Die Schimpftiraden, die Ferrari-Star Kimi Räikkönen im Belgien-GP gegen Red Bull Racing-Kontrahent Max Verstappen in den Funk brüllte, sorgten für viel Gesprächsstoff im Fahrerlager am Circuit de Spa-Francorchamps. Natürlich wurde auch Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff auf die Duelle des Teenagers und die harte Kritik einiger Berufskollegen angesprochen.
Und der Wiener erklärte: «Maximale Attacke! Das ist Max, er ist sehr erfrischend für mich, ein junger Kerl, den ich sehr mag. Er ist ohne Angst oder Respekt in die Formel 1 gekommen und fährt die Ellenbogen aus. Damit erinnert er mich an die Grossen des Sports. Seine Fahrweise erinnert an den jungen Lewis Hamilton und auch an Ayrton Senna.»
Wolff schwärmte sogar: «Man kann deutlich erkennen, dass einige Jungs um ihn herum zweimal überlegen, wie sie ihn angreifen sollen, um an ihm vorbeizukommen. Und bisher hat er bewiesen, dass er damit auf dem richtigen Weg ist.»
«Auch die FIA hat ihn nicht bestraft, das Einzige, was er erdulden musste, war ein schwieriges Fahrer-Briefing. Das nächste Treffen der GP-Piloten wird vielleicht noch schwieriger für ihn», fügt der 44-jährige Österreicher an, und warnt auch: «Ich fürchte nur, dass diese Fahrweise irgend wann einmal mit einem harten Crash enden wird. In meinen Augen ist es erfrischend, aber es ist auch gefährlich.»
Mit Blick auf seine eigenen beiden Fahrer Nico Rosberg und Lewis Hamilton, die trotz der Strafversetzung des Weltmeisters ans Ende des Startfeldes beide auf dem Siegertreppchen landeten, erklärte Wolff zufrieden: «Dieses Wochenende erwies sich als ziemlich hart für uns. Aber dies ist ein fantastisches Ergebnis für das gesamte Team. Nico kontrollierte das Rennen vom Start weg. Das war eine perfekte Leistung von ihm. Er hatte auf allen Reifenmischungen eine grossartige Pace und baute seinen Vorsprung auf Ricciardo stetig aus, wenn dies nötig war. Er blieb fehlerfrei und hatte alles im Griff. Auf der anderen Seite freue ich mich für Lewis, der sich vom Ende des Feldes bis auf Platz 3 vorkämpfen konnte.»
«Natürlich haben wir vom Chaos in Kurve 1 und der Entscheidung einiger Fahrer, während der Safety-Car-Phase vor der Rennunterbrechung an die Box zu gehen, profitiert. Aber wir hatten uns bei ihm für eine aggressive 3-Stopp-Strategie entschieden. So konnte er die anderen Autos angreifen und sich vorarbeiten», fügte der Motorsportdirektor.
Und Wolff schilderte: «An dieser Entscheidung hielten wir auch nach der roten Flagge fest. Um Ricciardo zu schlagen, mussten wir etwas anders machen als er – das war unsere einzige Chance und selbst diese war sehr klein. Aber Lewis fuhr ein blitzsauberes Rennen und hat diesen Podestplatz absolut verdient. Zu einem Zeitpunkt im letzten Stint glaubten wir, dass wir Ricciardo vielleicht jagen könnten. Aber dann begann auch der Medium-Reifen von Lewis Blasen zu werfen und wir gingen auf Nummer sicher.»
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