MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Lewis Hamilton: «Bin es gewohnt, hinterherzufahren»

Von Mathias Brunner
Siegfeier bei Weltmeister Mercedes-Benz

Siegfeier bei Weltmeister Mercedes-Benz

​Viele Formel-1-Fans staunten darüber, wie gleichmütig Mercedes-Star Lewis Hamilton mit der Aufgabe umging, von weit hinten ins Rennen gehen zu müssen. Lewis: «Das bin ich mir von früher gewohnt.»

Einen dritten Platz als Schadenbegrenzung zu bezeichnen, das schmälert die tolle Leistung von Lewis Hamilton – Rang 3 beim Rennklassiker in Spa-Francorchamps, von Startplatz 21 kommend, so weit hat es in den Ardennen noch kein Pilot von so weit hinten aufs Podest gebracht.

Der Engländer meinte nach seiner tollen Fahrt in einer Medienrunde: «Als Racer legst du dir das alles im Kopf zurecht – ich lege einen Superstart hin, gleich vor der Eau Rouge mach ich fünf Ränge gut, auf der langen Geraden schnupfe ich ein paar weitere Gegner auf, und nach der ersten Runde bin ich dann Zwölfer. Oder so. Aber in Wahrheit sieht das eben anders aus. Denn ich habe meine Lektion von China gelernt, als ich ebenfalls von weit hinten losfahren musste und dann über Felipe Nasr stolperte. So etwas wollte ich mir nicht noch einmal leisten.»

«Ich kam zur ersten Kurve und da gab es Ärger mit Kimi, ich fuhr eine ganz weite Linie, um allem Durcheinander zu entgehen. Bei Eau Rouge hatte ich vor mir eine recht grosse Lücke zu den direkten Gegnern. Das war mir ganz recht, weil die sich ziemlich beharkt haben. Da konnte ich mich raushalten. Dann hatte ein Ferrari ein Problem mit einem Reifen, ich glaube, es war Kimi, Alonso zögerte dahinter, wusste nicht, ob er links oder rechts vorbeigehen sollte, auch da war ich sehr vorsichtig. Dann nahm ich mir einen Gegner um den anderen vor, aber da war schon gelb und dann die rote Flagge. Das war perfekt für mich. Es hat so viele Rennen gegeben, in welchen ich es gebraucht hätte, dass es eine Rennneutralisierung gibt, aber es ist nicht passiert.»

«Generell versuche ich, unbelastet von Erwartungen in ein Rennen zu gehen. Weil ich nach all den Jahren im Motorsport genau weiss, wie viel passieren kann. Also dachte ich vor dem Belgien-GP: Mal schauen, wie weit ich komme. Zum Glück hatte ich ein sauberes Rennen. Ich habe gemessen an Nico nur zehn Punkte eingebüsst, aber ich habe drei frische Motoren – wenn mir das einer vor der Sommerpause offeriert hätte, dann hätte ich ohne zu zögern eingeschlagen. Diese drei Antriebseinheien sind ein riesiger Bonus für die letzten acht Rennen.»

Jetzt mal Hand aufs Herz: Als Lewis bei der roten Flagge schon Fünfter war, hat er da nicht an den Sieg gedacht? Hamilton: «Klar habe ich kurz daran gedacht, aber ich war mir dessen auch bewusst, dass der Abstand zu Nico recht gross ist. Daher sagte ich mir – alles, was über Rang 5 hinaus kommt, ist ein Bonus.»

Zwischendurch hörten wir Lewis am Funk, wie er die Reifenwahl des Teams in Frage stellt. Hamilton meint: «Das ist für mich nichts Ungewöhnliches. Meine Jungs kennen mich. Ich war mir einfach nicht sicher, wie lange diese Reifen halten würden. Was ich zum Zeitpunkt meines Funkspruchs nicht wissen konnte – dass Nico schon erheblich länger auf dem gleichen Reifentyp gefahren und alles gut gegangen war.»

War es für Lewis nicht seltsam, von so weit hinten loszufahren? «Nein, denn ich bin mir das gewohnt. Als ich mit dem Kartsport begann, war mein Go-Kart wirklich schlecht, und ich musste ständig von weit hinten losfahren. Als ich dann in den Autosport wechselte, war ich selber nicht so gut, und wieder musste ich von hinten losfahren. Ich habe also reichlich Erfahrung damit.»

Wie geht Lewis in die weiteren Rennen? Hamilton: «Ich bleibe bei meinem Kurs – keine Erwartungen, ein Rennen ums andere, alles weitere kommt von selber. Ich würde mir einfach wünschen, dass ich in den letzten acht Rennen nicht so viele Schwierigkeiten habe wie in den ersten acht.»

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