Monza: Schutz vor Terror, Vettel–Räikkönen gefeiert
Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel
Der Parco di Monza ist vor dem Italien-GP-Wochenende zum Donnerstagmittag die Ruhe vor dem Sturm: An allen Ecken und Enden wird noch gearbeitet, die grossen Massen werden erst später zum Autodromo strömen. Einige davon haben sich für diesen Tag nicht Monza rot im Terminkalender unterstrichen, sondern Mailand – von 18.30 bis 19.30 Uhr haben die Ferrari-Fans auf der Piazza Gae Aulenti die Möglichkeit, ihre Stars Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen zu treffen. Die Veranstaltung wird von der italienischen Sky direkt übertragen.
Entlang der Rennstrecke fällt auf: mehr Sicherheitspersonal. Der frühere Formel-1-Fahrer Ivan Capelli, heute Präsident des Automobilklubs von Mailand, sagt: «Wir nehmen das Thema Sicherheit sehr ernst, alle Besucher werden sich Kontrollen durch Metalldetektoren unterziehen müssen.» Wer nach Monza kommt, wird noch mehr Geduld als sonst mitbringen müssen.
Capelli freut sich: «Bis Ende August haben wir durch den Verkauf von Eintrittskarten 9,2 Millionen Euro eingenommen, das sind gut zehn Prozent mehr als vor einem Jahr.
Der frühere Ferrari-Fahrer Capelli hat übrigens dementiert, dass die traditionsreiche Monza-Bahn auf Höhe der ersten Schikane umgebaut werde, um 2017 die Superbike-WM zu Gast zu haben. Diesen Plan gab es tatsächlich, aber er wurde auf Eis gelegt.
Inzwischen hat Roberto Maroni, Gouverneur der Region Lombardei, festgehalten, wann seiner Meinung nach endlich der neue Vertrag von Monza (für 2017, 2018 und 2019) verkündet werde sollte: «Freitag wäre mir am liebsten, weil dann auch Ministerpräsident Matteo Renzi Zeit hätte – anschliessend muss er zum G20-Gipfel nach China fliegen.»
Angelo Sticchi Damiani, Präsident des italienischen Automobilklubs ACI, hat gestern Mittwoch festgehalten, dass man sich über alle Vertragsdetails für ein Dreijahresabkommen einig sei. Die Anwälte lesen die letzte Version derzeit durch, dann fehlen nur noch die Unterschriften.
Damiani glaubt nicht, dass ein hängiges Urteil eines Römer Gerichts den Vertrag noch verhindern wird. Zur Erinnerung: Selvatico Estense (Präsident der Firma «Formula Imola») hatte am regionalen Administrativgericht von Lazio (Rom) eine Klage eingereicht. Die Klage soll erzwingen, dass ein Rennen nicht vom ACI alleine an eine bestimmte Strecke vergeben werden kann (ACI-Chef Damiani hat immer Monza favorisiert). Die Imoleser wollen darlegen, dass es vor dem Hintergrund ihres Abkommens mit Formel-1-Promoter Ecclestone falsch sei, Imola nicht zu helfen.
Damiani bleibt gleichmütig: «Wir haben wiederholt dargelegt, dass es für uns keine Alternative zu Monza gibt, dass Mittel des ACI nur für ein Rennen in Monza fliessen. Als es darum ging, im Parlament eine Gesetzesänderung zu verabschieden, die es dem ACI erlaubt, dass Mittel für die Zukunftssicherung von Monza verwendet werden, da wurde im geänderten Gesetz die Wortwahl verankert – “für einen Grossen Preis von Italien in Monza”.»
Damiani hat bestätigt: Vom Staat kommt kein Euro Unterstützung, für die 69 Millionen Euro Antrittsgebühr für Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone (17 Mio mehr als im alten Abkommen) kommen der ACI auf, der Automobiklub von Mailand sowie die Region Lombardei.
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