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Flavio Briatore kritisiert F1: «Viel zu kompliziert»

Von Andreas Reiners
Flavio Briatore

Flavio Briatore

Auf eines ist Verlass: Immer mal wieder lästert Flavio Briatore über die Motorsport-Königsklasse. Vieles, was der Italiener anprangert, ist allerdings richtig.

Briatore weiß natürlich, dass seine Kritik gerne übernommen wird. Denn der frühere Teamchef sagt sehr oft mit markigen Worten das, was viele Fans denken und ebenfalls monieren. Briatore war Benetton- und Renault-Steuermann von 1989 bis 2009. Sieben Jahre später kommt er selbst nicht mehr mit, wie er erklärte.

«Die Dinge sind viel zu kompliziert. Die Formel 1 muss zurück zum eigentlichen Kern, dem Grand-Prix-Sport. Das ist alles. Im Augenblick gibt es viel zu viele Regeln und Einschränkungen. Die Leute sind verwirrt», sagte er und führte ein Beispiel aus Monza an. Früher hätten dort Tausende vor dem Fahrerlager gestanden und auf die Piloten gewartet. «Und heute sind es nur noch ein paar Hundert.»

Für ihn steht zu sehr die Technik im Vordergrund, und viel zu wenig der Fahrer, die Duelle auf der Strecke. Weniger Technik also, dafür eine bessere Show. «Im Rennsport geht es nur um zwei Dinge: Wer hinten liegt, muss überholen. Und wer vorn ist, muss versuchen, vorn zu bleiben. Alles andere ist überflüssig», sagte er.

Briatore kann auch nicht nachvollziehen, dass Lewis Hamilton in Spa für einen Motorwechsel bestraft wurde. «Aber wenn es ein Motorenproblem gibt, sollte man den Hersteller bestrafen, nicht den Fahrer. Lewis ist ein Rennfahrer und als solcher sollte er nur an das Fahren denken müssen», so Briatore.

Der 66-Jährige weiter: «Wenn schon die Experten vor Ort nicht verstehen, was vor sich geht, verstehen es die Leute zuhause auf dem Sofa erst recht nicht. Im Augenblick reden wir nicht mehr über die Rennen, sondern über Bürokratie, Regeln und Strafen. Das hat es in einem solchen Ausmaß bisher noch nie gegeben.»

Und auch die Wirksamkeit der ständigen Treffen der Verantwortlichen stellt er in Frage. Und veranschaulicht mit seinem besonderen Humor, wie diese ablaufen. «Sie treffen sich alle drei Tage, nur um darüber abzustimmen, wann sie sich das nächste Mal treffen. Unglaublich, was da für Reisekosten entstehen. Und sie können sich nicht mal einigen, welches Mineralwasser auf den Tisch kommt.»

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