Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Daniel Ricciardo – Max Verstappen: Keine Stallorder

Von Mathias Brunner
Malaysia: Sieg für Daniel Ricciardo vor Max Verstappen

Malaysia: Sieg für Daniel Ricciardo vor Max Verstappen

​Viele fragten sich nach dem fabelhaften Malaysia-GP: Gab es vom Kommandostand von Red Bull Racing für Daniel Ricciardo und Max Verstappen eine Stallorder? Teamchef Christian Horner sagt: «Nein.»

Es war passend, dass ausgerechnet Mark Webber in Malaysia die Interviews auf dem Siegerpodest führte. Erstens, weil er seinem Landsmann Daniel Ricciardo zum GP-Triumph gratulieren konnte. Zweitens, weil er die Gelegenheit ergriff, einem Schluck aus Daniels Rennstiefel wie in Belgien zu entgehen, Webber warf in Sepang den Schuh kurzerhand in die fröhliche Menge. Und drittens, weil Mark natürlich an die Stallorder-Affäre von Red Bull Racing erinnerte – als er im Malaysia-GP 2013 vor Sebastian Vettel führte, Teamchef Horner die Order ausgab, die Positionen zu halten, Seb aber dennoch attackierte und gewann.

Die Affäre hiess damals «multi 21», der Code von Red Bull Racing, um den Piloten mitzuteilen – Nummer 2 (Webber) soll vor Nummer 1 (Vettel) ins Ziel kommen.

Mark Webber nun auf dem Siegerpdoest: «Ich dachte schön, wir würden ein Multi 33 bekommen.» Als Anspielung auf eine neue Stallorder für Nummer 3 (Ricciardo) und Nummer 33 (Verstappen).

Aber RBR-Teamchef Christian Horner sagt: «Max hatte seinen Stopp acht Runden nach Daniel eingelegt und hatte deshalb einen Vorteil auf seinen weichen Reifen, die mehr Grip boten. Wir wollten beide Autos ins Ziel bringen, und deshalb habe ich sie gegen Ende des Rennens über Funk ermahnt, an die WM und das Team zu denken. Das haben sie dann auch gemacht. Das Duell war hart, aber fair.»

Horner widerspricht jedoch, dass es Stallorder gegeben habe: «Ich habe den Ingenieuren beider Fahrer gesagt, dass Daniel und Max frei fahren dürfen. Wir haben gesehen, wie respektvoll sie gegeneinander gefahrn sind. Beide fuhren hart, aber ich habe mich nicht unwohl gefühlt, als sie Rad an Rad kämpften.»

Eine kodierte Nachricht haben wir vielleicht dennoch gehört. Denn Daniel Ricciardo meldete sich zwischendurch über Funk: «Ich möchte gerne trinken.» Die Ingenieure beider Fahrer antworteten in der folgenden Runde: «Denkt bitte daran, dass ihr trinken könnt.»

Vielen Zuschauern kam das seltsam vor: Wieso sollte ein erfahrener Mann wie Daniel Ricciardo in einem Hitze-GP über Funk fragen, ob er trinken darf?

Ein Ingenieur eines gegnerischen Rennstalls sagte mit am Sonntagabend im Sepang-Fahrerlager: «Für mich klang das eher wie eine kodierte Nachricht von Daniel – ich möchte gerne vorne bleiben. Und die Antwort des Teams: Nein, ihr könnt beide frei fahren. Geändert hat das letztlich am Ergebnis nichts. Die beiden haben ein faires Duell gezeigt, Ricciardo hat Verstappen geschlagen. Aber es ist immer wieder spannend zu sehen, was alles im Hintergrund so abläuft.»

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