Fehlstart: BMW lässt Testfahrten überraschend sausen
Der neue Formel-E-Renner
Genauer gesagt gab es den Fehlstart bereits vorher. Denn BMW reiste gar nicht erst nach Monteblanco, in letzter Sekunde, beim Verladen des Boliden, machte ein «unerwarteter Fehler» der Fahrt einen Strich durch die Rechnung.
«Deshalb haben wir uns entschieden, unsere Arbeit am Fahrzeug in München fortzuführen», wird ein BMW-Sprecher bei «e-racing365» zitiert. Welche Probleme es genau gab, ist nicht bekannt.
In Monteblanco fand von Montag bis Mittwoch ein Kollektivtest statt im Hinblick auf das neue Gen2-Auto. Audi, DS, Jaguar, Mahindra, Nissan, Penske und Venturi waren dabei, neben BMW nahm auch NIO nicht teil. Zum Test drangen zwar kaum Informationen an die Öffentlichkeit, der Hintergrund ist aber klar: Die Teams sollen den neuen Renner auf Herz und Nieren prüfen.
Der Bolide war Anfang des Monats auf dem Genfer Autosalon offiziell vorgestellt worden. Das Auto kommt ohne Heckflügel daher, der neue Cockpitschutz Halo wurde verbaut, ist in der Formel E allerdings mit LED-Licht versehen.
Die Autos werden von Spark Racing Technologies gebaut (einer Tochterfirma von Sauber-Teamchef Fred Vasseur), an Bord untergebracht ist eine Batterie neu von McLaren Applied Technologies, nicht mehr bis bisher von Williams Advances Engineering.
Sie leistet 54 und nicht mehr wie bislang 28 kWh. Heißt: Die Batterien schaffen eine komplette Renndistanz, ein Fahrzeugwechsel wie bisher ist nicht mehr nötig. Dazu steigt auch die Leistung, umgerechnet sollen die Autos künftig 340 PS leisten. Damit wird das Auto bis zu 280 km/h schaffen. Der Bolide ist 5160 mm lang und 1770 mm breit, wiegt 900 Kilogramm, die Batterie 385 Kilogramm.
Die Kosten für die Teams gehen ab Saison 5 trotz der neuen Autos runter. Denn: Ein Bolide inklusive Einheits-Chassis (299.600 Euro), Batterie (200.000), Antriebsstrang (250.000) und Halo (12.700) plus Verwaltungsgebühren für Privatteams kostet dann maximal 817.300 Euro. Gespart wird durch den nicht mehr notwendigen Autowechsel. Heißt: Ein Team benötigt nur noch zwei statt vier Autos, die aktuell rund 480.000 Euro kosten