Audi zu Abt-Aus: «Hatten keine andere Alternative»
Daniel Abt
Daniel Abt ließ am Dienstagabend die «Hosen herunter». Der Deutsche erklärte seinen schlechten eSports-Scherz genau als solchen: Abt entschuldigte sich mehrfach dafür, dass beim virtuellen Formel-E-Rennen ein Sim-Profi für ihn fuhr.
Er betonte, dass es ein Gag werden sollte, die ganze Aktion sollte dokumentiert werden. Nach dem Motto: Zeigen wir den Formel-E-Profis mal, was ein Prodi-Zocker in der Runde so erreichen kann.
Das Problem: Niemand fand das lustig. In letzter Konsequenz schmiss Audi den langjährigen Formel-E-Piloten raus, und das mit sofortiger Wirkung.
«Dieses virtuelle Vergehen hat für mich auch reale Konsequenzen», sagte Abt in dem Video auf seinem YouTube-Kanal. «Ich wurde heute in einem Gespräch mit Audi darüber informiert, dass wir ab sofort getrennte Wege gehen werden und dass die Zusammenarbeit beendet ist. Das ist ein Schmerz, den ich in dieser Form in meinem Leben noch nie erfahren habe.»
«Man macht Fehler im Leben und ich fühle mich gerade so, als wenn ich nicht tiefer fallen kann. Ich bin am Boden. Aber ich werde wieder aufstehen und mich erholen. Ich brauche jetzt etwas Zeit, um über meine Zukunft nachzudenken», erklärte er.
Audi legte nun nochmals nach, erklärte sich, denn es gab nicht nur Verständnis für die nachvollziehbare, aber auch sehr harte Entscheidung. Klar wird: Natürlich spielt auch der Abgasskandal eine Rolle.
Die Schummelei bei einem eSports-Event mag wie ein «Dummejungenstreich» wirken, ist aber vor allem respektlos gegenüber denjenigen Kollegen, die das Sim-Racing enrst nehmen, gegenüber eine ganzen Branche sowieso. Der Shitstorm war dementsprechend.
Und mehrfache Entschuldigungen oder eine Spende für einen guten Zweck halfen Abt dann am Ende auch nicht mehr.
«Mit Daniel haben wir großen Erfolg gefeiert und enorme Fortschritte mit der Formel E gemacht», hieß es in einer Audi-Mitteilung. Abt war von Anfang an dabei und absolvierte alle 63 Rennen, feierte dabei zwei Siege: «Wir sind dankbar für unsere gemeinsame Zeit und blicken stolz darauf zurück.»
Aber: «Integrität, Transparenz und konsequente Einhaltung der geltenden Regeln, insbesondere in Bezug auf die Vergangenheit, sind für uns bei Audi oberste Prioritäten. Wir stehen zu unserer Kultur, Fehler zu tolerieren. Die Vorfälle, die sich während der Race at Home Challenge ereigneten, waren jedoch kein Fehler, sondern eine bewusste Entscheidung, gegen die Regeln zu verstoßen. Das ist es, was für uns den großen Unterschied macht. Daher hatten wir leider keine andere Alternative, als Daniel Abt zu suspendieren.»