Tom Lamek: Wäre gerne bei der DM in Schwarme dabei

Tom Lamek fuhr in Balkbrug sein erstes Rennen nach Jahren Pause
Dass jemand nach so langer Pause vom aktiven Bahnsport noch einmal auf das Langbahn-Motorrad steigt, kommt nicht so häufig vor. Tom Lamek ist jetzt wieder dabei im Feld der Internationalen Lizenzklasse Solo und das ist gut so.
Schon einmal, im Jahr 2013, sah es so aus, als müsste das Talent gebürtig aus Lamstedt im Landkreis Cuxhaven den Stahlschuh schon früh wieder an den berühmten Nagel hängen. Damals war der Niedersachse auf seiner Heimbahn in Hechthausen im Rennen der B-Lizenz schwer gestürzt und hatte sich Verletzungen an den Brustwirbeln zugezogen.
Doch Tom Lamek erholte sich schnell und stieg als Bahnpokalsieger für die Saison 2015 in die Internationale Lizenzklasse auf. Dort kam er auf Anhieb prima zurecht, Experten trauten dem Clubfahrer des MSC Eichenring Scheeßel für die Zukunft einen Platz in der Weltspitze durchaus zu.
Aber «der Kleine», wie Lamek seinerzeit im Freundeskreis liebevoll genannt wurde, entschied sich aus rein persönlichen Gründen anders. Mit dem aktiven Bahnsport war es erst einmal vorbei, aber als Zuschauer begutachtete er das Geschehen auf den Rennbahnen von Zeit zu Zeit am Rande durchaus weiter. Mittlerweile hat Tom Lamek eine Familie mit Frau und zwei gemeinsamen Kindern gegründet und lebt und arbeitet in Rinteln an der Weser im schönen Weserbergland.
Am Ostermontag stand für den Wiedereinsteiger das erste Rennen nach langen Jahren an. Auf der sogenannten Grasbahn, die vor allem bei regnerischen Verhältnissen wie etwa diesmal zu Ostern eher eine Moorbahn ist, machte Tom Lamek durchaus eine gute Figur.
In Lauf 1 lief es mit einem Nuller noch nicht für den Deutschen, doch dann wurde er Dritter hinter dem Briten Charley Powell und Romano Hummel (NL) und in seinem Heat sogar Zweiter hinter dem überragenden späteren Gesamtsieger Dave Meijerink vom Veranstalter MAC van Dedem. Im letzten Vorlauf sammelte Lamek dann nur noch einen Punkt ein. Mit acht Vorlaufpunkten zog der Schaumburger dann zwar ins B-Finale ein, schied hier aber als Vierter aus und belegte am Ende Platz 8 in der Gesamtwertung.
SPEEDWEEK.com sprach danach mit Tom Lamek über das Rennen in Balkbrug und wie es mit ihm weitergeht.
Tom, wie war es, nach so langer Zeit wieder ein Rennen zu fahren?
Also ich habe mich schon im Vorfeld total auf das Rennen in Balkbrug gefreut. Auf dem Weg dorthin und bis zum Training war es durchgehend am regnen und wir fragten uns, ob wohl eine Absage drohe. Aber uns war dann schnell klar, dass die Balkbruger das Training mit einer halben Stunde Verzögerung starten wollen. Und trotz der schlechten Bahnverhältnisse hat es mir dann tierisch Spaß gemacht.
Trainiert hattest du ja schon, aber wie fühlt sich ein Rennen nach so einer langen Pause an?
Training und Rennen sind tatsächlich zwei Paar Schuhe. Natürlich ist die Situation im Rennen und für mich als das erste nach langer Pause eine andere als beim Training, aber ich war sehr entspannt. Ich fühlte mich trotz einer dicken Packung, die ich beim Startbandtraining kassiert hatte, sehr wohl. Dieser Wettkampf hat mir auf jeden Fall Lust auf mehr gegeben.
Waren deine Ergebnisse für dich ok?
Ich bin mit mir ganz zufrieden. Als ich mit Startplatz zwei ins B-Finale ging, habe ich mir aber schon den Einzug ins Finale erhofft, doch es sollte nicht sein.
Konntest du mit deinen Kräften haushalten?
Ja, die körperliche Belastung war bei diesen Bahnverhältnissen schon sehr hoch, aber ich konnte mir meine Kräfte über die ganzen Läufe doch ganz gut einteilen. Und auch mein Motorrad lief gut. Das hat geholfen.
Wie geht es jetzt weiter?
Meine nächsten Rennen sind erstmal in Mulmshorn, Lüdinghausen, Stadskanaal, Osnabrück und Melsungen. Ich hoffe, dass der ein oder andere Veranstalter noch auf meine abgeschickten Nennungen reagiert.
Und wie ist es mit der Deutschen Meisterschaft in Schwarme?
Da wäre ich natürlich auch gerne dabei, aber das müssen die Verantwortlichen entscheiden, ob es dazu kommt.
Ergebnisse Grasbahn Balkbrug (NL):
Solo: 1. Dave Meijerink (NL), 20 Vorlaufpunkte. 2. Jacob Bukhave (DK), 16. 3. Charley Powell (GB), 16. 4. Mark Beishuizen (NL), 11. 5. Henry van der Steen (NL), 6. Romano Hummel (NL), 10. 7. William Kruit (NL), 7. 8. Tom Lamek (D), 8. 9. Arran Butcher (GB), 7. 10. Jörg Tebbe (D), 7. 11. Sem Ensing (NL), 6. 12. Cameron Taylor (GB), 4.
B-Finale: 1. Hummel, 2. Van der Steen, 3. Kruit, 4. Lamek, 5. Butcher, 6. Tebbe
A-Finale: 1. Meijerink, 2. Bukhave, 3. Powell, 4. Beishuizen, 5. Van der Steen, 6. Hummel (a).