IDM Superbike 2017 ohne Suzuki Cup-Sieger
Auf der INTERMOT in Köln hatte Stefan Ströhlein Anfang Oktober 2016 seinen Preis für den Titelgewinn in der Suzuki Challenge 2016 in Empfang genommen, zumindest provisorisch in Form eines Schecks über eine nagelneue Suzuki GSX-R 1000. Mit dieser wollte er in die IDM zurückkehren. «Ich möchte nicht nur das Feld auffüllen, sondern ernsthaft angreifen können», so seine Ansage im letzten Winter, als seine Vorbereitungen bereits auf Hochtouren liefen. Vor Kurzem dann das aus für den Cup-Sieger.
«Ja ich bin sehr enttäuscht», beschreibt er die Entwicklung. «Das Motorrad kam sehr spät, die IDM-Infos musste man sich Monate lang zusammen suchen. Jetzt ist es auch nicht besser nachdem SPEEDWEEK.com nicht mehr darüber berichtet.» Gefahren wird mit dem Hauptgewinn trotzdem, erste Runden auf dem Hockenheimring hat Ströhlein bereits absolviert.
«Ich werde hier und da Rennen fahren», versichert er, «und meine neue 1000er Stück für Stück für die IDM vorbereiten. Wenn das Motorrad und ich fahrerisch soweit sind, werde ich an den Start gehen. Ich sehe mir jetzt mal den Promotor sowie die anderen Suzukis an und wie es da so läuft.»
Karthin bleibt zuhause
Auch mit Kjel Karthin wird es 2017 kein Wiedersehen geben. Der Duisburger hatte den den Suzuki Cup 2014 gewonnen und war daraufhin 2015 in die neue IDM SuperNaked eingestiegen, die allerdings kein allzu üppiges Fahrerfeld aufweisen konnte und gemeinsam mit der IDM Supersport an den Start gegangen war.
«Er ist 2015 in die IDM gewechselt, um etwas zu lernen und nicht um der Einäugige unter den Blinden zu sein», beschreibt Detlef Karthin dem Umstand, dass es sein Sohn in der neu ins Leben gerufenen Klasse bei den Rennen im Bestfall mit vier Konkurrenten zu tun hatte. «Es wurde auch kaum honoriert, was Kjel mit einem 115PS Naked-Bike für super Leistung gezeigt hat. Im Regen hat er sogar einige Supersport 600er Fahrer mit 30 - 35 PS Mehrleistung geschlagen.»
Das Warten auf die neue Suzuki, mit der Karthin 2017 auf die Rennstrecke zurückkehren wollte, hat sich ebenfalls nicht gelohnt. Die IDM Teilnahme ist gestrichen. «Nachdem zwei potentielle Werbepartner wegen der verspäteten IDM-Zusage abgesprungen sind und die versprochene Suzuki GSXR1000L7 noch immer nicht ausgeliefert wurde, müssen wir eine IDM Teilnahme absagen», erklärte Detlef Karthin vor kurzem. «Kein noch so professionelles Rennteam kann in drei Wochen, fast ohne Zubehörteile, die neue 1000er Suzuki konkurrenzfähig aufbauen. Ein paar Teile gibt es zurzeit nur von Yoshimura. Ohne Testfahrten und perfekten technischen Aufbau einer Rennmaschine ist es ein zu großes Risiko für alle Beteiligten. Ganz abgesehen von den zusätzlichen Kosten bei so einer Hau- Ruck-Aktion.»
«Sehr enttäuschend ist die Absage für Kjel, der sich schon so auf die Saison gefreut hat», fasst Karthin die Gemütslage seines Sohnes zusammen. «Sollte ein Team noch einen bezahlbaren Fahrerplatz frei haben, sind wir zu allen Seiten offen. Es kann doch nicht sein, dass beide Suzuki-Cup-Sieger auf der Straße stehen, und keinen interessiert es.»