Lukas Trautmann: Lizenzentzug durch die FIM
Lukas Trautmann sorgte dieses Jahr bereits für einigen Gesprächsstoff. Ursprünglich sollte das Ausnahmetalent für das Team Van Zon-Remeha-BMW von Werner Daemen in der IDM Superbike fahren. Außerdem wurde er von Tecmas BMW für die beiden 24-Stunden-Rennen in Le Mans und Le Castellet nominiert. Die restlichen Läufe der Endurance-Weltmeisterschaft sollte der Österreicher für LRP Poland bestreiten.
Nach und nach verlor Trautmann allerdings die fix geglaubten Plätze. Über die genauen Ursachen herrscht in Motorsportkreisen Rätselraten. Eine glanzvolle Karriere scheint auf alle Fälle in Trümmern zu liegen.
Beim Acht-Stunden-Rennen in Oschersleben sah man den 21-jährigen Salzburger, dem es bis dato als einzigem Fahrer in der mittlerweile 40-jährigen Geschichte des Yamaha R6 Dunlop Cups gelungen war, alle Läufe zu gewinnen, zum vorerst letzten Mal auf einem Rennmotorrad. Gemeinsam mit Markus Reiterberger und Dominik Vincon sollte er in der Mannschaft LRP Poland für eine gute Platzierung sorgen.
Bereits im Training erwies sich Trautmann als wenig sattelfest, er landete im Qualifying bereits in der Einführungsrunde im Kiesbett. Im Rennen, das Reiterberger sogar kurz angeführt hatte, war die Hoffnung auf einen Top-3-Platz rasch ausgeträumt. Der Gesamtsieger des FIM Endurance World Cups 2016 verabschiedete sich bereits nach wenigen Runden mit einem furchterregenden Sturz. Anstatt sich bei der Mannschaft zu entschuldigen, verschwand er mit einem breiten Grinsen in der Box.
Vor wenigen Tagen wurden nationale Föderationen und Veranstalter von der Austrian Motorsport Federation davon in Kenntnis gesetzt, dass nach Mitteilung der «Fédération Internationale de Motocyclisme» (FIM) vom 10. Juli der Fahrer Lukas Trautmann bis auf Weiteres für alle nationalen und internationalen Wettbewerbe suspendiert ist. Der genaue Grund des Lizenzentzuges wurde nicht bekanntgegeben.
«Uns wurde von der FIM mitgeteilt, dass die Rennlizenz von Herrn Trautmann mit sofortiger Wirkung ihre Gültigkeit verloren hat», ließ Kurt Wagner, Generalsekretär der Austrian Motorsport Federation, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com wissen. «Wir haben mit dieser Angelegenheit nichts zu tun. Es liegt nun in seinen Händen, wieder in Besitz einer Lizenz zu kommen. Dafür muss er sich mit der Medical Commission der FIM in Verbindung setzen.»