Jan Bühn (BMW): Abgeschaut bei WM-Pilot Jonathan Rea
Jan Bühn präsentierte sich auf dem Lausitzring wieder topfit und hatte sich per Video auf das IDM-Rennen im Rahmen der Superbike-WM vorbereitet. «Ich mag das Layout dort», meinte er. «Mit den Wellen im Asphalt muss man halt schauen und das Fahrwerk muss man gut hinkriegen. Vor allem die lange Rechts im Infield ist arg hubbelig. Doch wir waren ja im letzten Jahr oft genug hier. Auf youtube hatte ich mir vorab eine schnelle Runde von Jonathan Rea angeschaut, da kann man schon ein wenig was bei der Linie abgucken. Auch die Superbike-WM-Rennen habe ich mir angeschaut.»
Das erste Qualifying musste Bühn wie seine Kollegen wegen eines aus den Fugen geratenen Zeitplans kurz vor der Dämmerung angehen. Aber er blieb wie immer entspannt und nahm den späten Arbeitsbeginn mit Humor. «Wir sind das ja aus der Langstrecken-WM gewohnt», sein knapper Wetterbericht. Mit der drittschnellsten Zeit sicherte sich Bühn dann einen Startplatz in der ersten Reihe.
Viel Arbeit gab es nach einem ausgezeichneten Start dann für Bühn im ersten Rennen. Auch wenn Kollege Reiterberger wie immer von de Spitze weg mit zunehmendem Vorsprung das Rennen bestimmte, rackerte sich Bühn als Führender der Verfolgergruppe ordentlich ab. Bis Platz 15 reichte in der Anfangsphase die Meute, die scharf auf seinen zweiten Platz war. In der vorletzten Runde war es dann Stefan Kerschbaumer, der noch eine Lücke nutzen konnte und sich an Bühn vorbeidrückte. «Ich hatte dann in der letzten Runde keine Möglichkeit mehr, Kerschbaumer anzugreifen», erklärt er. «Ich war am Limit und er zum Schluss einfach schneller.» Platz 3 für Jan Bühn.
Im zweiten Rennen hatte Bühn noch mehr zu tun. Nach einem guten Start reihte er sich in der Spitzengruppe ein. Doch vor ihm waren sich zwei Konkurrenten nicht ganz einig, der eigentlich unbeteiligte Stefan Kerschbaumer stürzte und Bühn musste ausweichen und den Notausgang nehmen. «Ich bin dann im Oval gelandet», schildert er, «musste durch die Reifen-Schikane und am Ende stand ein Stoppschild.» Als Letzter kehrte er auf die Strecke zurück und bot anschließend eine sehenswerte Vorstellung, die ihm Platz 10 einbrachte. «Eine Runde hätte ich noch gebraucht, dann wäre es sogar Platz 9 geworden», so Bühn. «Für die Meisterschaftswertung wäre ein Podestplatz natürlich besser gewesen.»