Beifahrer Koerts hört auf, Streuer jetzt mit Rousseau
2016 war die letzte Saison für Geert Koerts als Beifahrer von Bennie Streuer
Vier Jahre lang waren sie erfolgreich unterwegs in der Seitenwagen-WM, der IDM und der Dutch Open. Jetzt beendet Geert Koerts (39), der beruflich als Projektleiter in einer Maschinenfabrik in seiner Heimatstadt Erm tätig ist, seine Karriere als Beifahrer von LCR Suzuki-Pilot Bennie Streuer (32). Er will sich fortan mehr seiner Familie widmen.
«Nach vier aktiven Jahren im Seitenwagen-Rennsport habe ich beschlossen, aufzuhören», erklärte Geert Koerts, «das Highlight in meinem Rennfahrerleben ist ohne Zweifel unser Gewinn der Weltmeisterschaft beim letzten Rennen 2015 in Oschersleben.»
Zum Ende der Saison 2016 stand zwar auch noch der Gewinn der IDM Sidecar zu Buche, aber ausgerechnet bei seinem Heimrennen auf dem TT Circuit in Assen musste Koerts zusehen, wie Bennie Streuer mit Ersatz-Beifahrer Gerard Daalhuizen den Titelgewinn endgültig perfekt machte. Koerts selbst musste passen, weil er sich kurz vorher im Training einen Handgelenksbruch zugezogen hatte.
«Ich bin froh, dass ich diese Erfolge zusammen mit Bennie erleben durfte», sagt Geert Koerts, «seit ich meine Entscheidung vor ein paar Tagen bekanntgegeben habe, habe ich bereits mehrere nette Rückmeldungen darauf erhalten. Das tut mir gut. An dieser Stelle möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die mich in den letzten Jahre unterstützt und die mir etwas bedeutet haben.»
Bennie Streuer fährt dagegen weiter. Der 32-Jährige aus Grolloo bei Assen steigt auf 600 ccm Motoren von Honda um und will seine Chancen vorrangig im Kampf um die Weltmeisterschaft nutzen, wo ab 2017 die Reduzierung von 1000 auf 600 ccm gilt. «Die Motoren sind fertig und wir rüsten ein F1-Gespann auf das neue Aggregat um», berichtet Streuer gegenüber SPEEDWEEK.com.
Die wichtigste Nachricht aber ist: Beifahrer von Bennie Streuer wird der Franzose Kevin Rousseau sein, der am 2. Weihnachtstag 24 Jahre alt wird. Im Boot von Sébastien Delannoy wurde Rousseau dreimal französischer Meister und 2016 Dritter der WM.
«Wir werden vorrangig in der WM fahren und den Rest schauen wir mal», blickt Streuer voraus, «zudem wollen wir jedes mögliche Rennen in Assen mitfahren, aber auch auf dem Nürburgring, dem Hockenheimring und auch in Schleiz dabei sein. Wir werden nur noch mit dem 600er fahren, das bringt auch mehr Spaß als mit dem 1000er. Wir werden dann zwar bei der IDM und der Dutch Open nicht unbedingt vorne sein, aber vielleicht regnet es ja bei der IDM öfter, dann hätten wir auch dort mehr Chancen.»
Ein kleines Hintertürchen in Bezug auf Hubraum und Leistung hält sich Bennie Streuer aber offen: «Ich behalte erstmal alle Suzuki-Teile. Wer weiß, was kommt?»