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Sarah Heide (Suzuki): Punkte trotz Boxenbesuch

Von Esther Babel
Sarah Heide auf Abwegen

Sarah Heide auf Abwegen

Die IDM-Supersport-Pilotin überrascht ihr Team Suzuki-Laux im Rennen mit einem kurzen Boxenbesuch. Trotzdem holt sie in Zolder ihre ersten IDM-Punkte der Saison.

Nach dem Sturz und Null Punkten vom IDM-Saisonauftakt auf dem Lausitzring sollte es in Zolder nach vorne gehen. Durch den Sturz am Lausitzring und die draus resultierenden Schäden konnte Heide nicht an dem Test vor dem IDM-Rennen in Zolder teilnehmen. Also musste die Suzuki Pilotin die Abstimmungsarbeiten im Training erledigen. Am Ende sprang Startplatz 13 heraus.

Das erste Rennen am Samstagabend begann turbulent, denn Sarah Heide wurde gleich zu Beginn von einem holländischen Kollegen an die Boxenmauer gedrängt und kam nur auf Platz 18 aus der ersten Runde zurück. Nach dem Rennabbruch und dem Re-Start sammelte Heide mit Platz 9 die ersten sieben Punkte der Saison 2014.

Richtig zur Sache ging es dann am Sonntag. Heide erwischte einen ihrer super Starts und kam auf dem sechsten Platz aus der ersten Runde zurück. Eine Runde später hatte sich Kawasaki-Pilot Jasha Huber in ihren Windschatten gehängt und die beiden lieferten sich einen erbitterten Kampf.

In der Schikane vor Start/Ziel setzte sich Huber innen neben Heide, doch diese bremste extrem spät, so dass das Hinterrad in der Luft war. Einlenken konnte sie nicht mehr, da ihr Huber die Linie versperrte. Es gab nur zwei Möglichkeiten: Entweder es würde krachen und beide im Kiesbett landen oder es blieb die Rettung durch die Boxengasse.

Falscher Film

Heide entschied sich für die Boxeneinfahrt und fuhr durch die Boxengasse. Mit richtig Wut im Bauch zog die Suzuki-Pilotin anschliessend kräftig am Kabel und fuhr ihre bisher schnellste Runde in Zolder. Den letzten Kontrahenten bezwang sie noch auf dem Zielstrich und kassierte acht Punkte für den achten Platz.

«Ich bin eigentlich sehr zufrieden über das Ergebnis, da die Strecke mir nicht besonders liegt», erklärt sie. «Es ist hier schwierig, die richtige Übersetzung und Fahrwerkseinstellung zu finden und die Hack-Schikanen sind auch nicht meins. Dass ich nur 1,5 Sekunden auf die Spitze im Rennen verloren habe, ist ein Erfolg für mich. Sicherlich hatte mein Ausflug durch die Boxengasse dazu geführt, noch ein paar Zehntel rauszuquetschen. Das hatte ich auch noch nicht gehabt und dann noch acht Punkte mitzunehmen war klasse. Ich konnte nichts anderes machen, wäre die Boxenausfahrt nicht da gewesen, hätten Jasha und ich im Kies gelegen. Ich hätte zu gerne die Gesichter meines Teams gesehen. Vielen Dank auch noch an Stefan Fleck, der viel Geduld mit mir aufbringen musste, um meinem Teamchef meine Fahrwerkswünschen zu übersetzen.»

«Das war ein turbulentes Wochenende und ich bin froh, dass unsere Suzuki keine Zicken gemacht hat und perfekt lief», versichert Teamchef Stefan Laux. «Dadurch, dass bei dem Sturz auf dem Lausitzring der ganze Kabelbaum beschädigt wurde, kann man leicht einen verdeckten Fehler übersehen. Als Sarah im zweiten Rennen plötzlich fehlte, wollte ich gerade zusammenpacken, als sie hinter mir durch die Boxengasse bretterte. Ich dachte, ich bin im falschen Film.»

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