Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

IDM-Piloten vom Sachsenring mischten bei Oldies mit

Von Thorsten Horn
Max Enderlein, Paul Fröde und Moritz Jenkner

Max Enderlein, Paul Fröde und Moritz Jenkner

Bei den Test- und Einstellfahrten für klassische Rennmaschinen am Sachsenring durfte auch das Hohenstein-Ernstthaler Dreigestirn aus der 600er-IDM, Max Enderlein, Paul Fröde und Moritz Jenkner, mittrainieren.

«Eigentlich passen aktuelle Motorräder nicht zu dieser Veranstaltung, doch wir wollten den Fahrern aus der Region auch die Möglichkeit bieten und so den Sachsenring-Nachwuchs auch ein bisschen unterstützen», erklärte der Organisationschef Tobias Unger, der kurz nach der Wende eines der ersten erfolgreichen DM-Teams aus dem Osten Deutschlands gründete und etablierte. Mit seiner Firma Motorrad Unger sowie Freunden und Bekannten veranstaltete er das ungewöhnliche Rennstreckentraining, bei dem sogar die sonst vorherrschenden Lärmbestimmungen außer Acht gelassen werden konnten.

IDM-Meister beendet achtmonatige Pause

Obwohl der IDM-Saisonanfang weiter auf sich warten lässt, nutzte u. a. Max Enderlein diese Gelegenheit und machte sich mit seiner neu aufgebauten Yamaha R6 vertraut. Diese wurde vorsorglich mit einigen WM-Spezifikationen aufgebaut und kann nun ohne großen Aufwand, je nach Bedarf, für beiden Serien hergerichtet werden. Das Thema WM-Gaststarts hat er nämlich noch nicht abgehakt, hat aber auch dafür noch keine konkreten Pläne. «Es gibt zwar inzwischen einen Kalender für die Superbike- und demzufolge auch die Supersport-WM, aber Jerez oder Aragon machen im Hochsommer aus meiner Sicht keinen richtigen Sinn. Barcelona oder Magny-Cours kämen da eher für mich in Betracht, aber soweit plane ich noch nicht voraus. Mein Hauptaugenmerk liegt schon auf der IDM», sagt der zweifache und zugleich aktuelle IDM-Supersport-Champion.

Gleich in seinem ersten Turn am frühen Montagmorgen hatte er die neue RJ27, so die genaue Modellbezeichnung, im Linksknick vor dem Bergaufstück nach der Karthalle in die Botanik gefeuert. «Ich denke, da war etwas Öl, denn es fühlte sich komisch an, und allzu schnell war ich noch gar nicht unterwegs», wies der 23-Jährige jegliche Schuld von sich. Zum Glück rutschte das Bike flach dahin, sodass, bis auf eine zerkratzte Verkleidung und ein paar lädierte Kleinteile, kein großer Schaden entstanden war. Mit gebrauchten Reifen war ihm nur wichtig, nach acht Monaten Pause wieder ein paar Runden zu drehen, für einen eventuellen Saisonstart gerüstet zu sein und mit dem neuen Motorrad eine Basis zu schaffen.

IDM-Pilot bleibt Honda treu

Ganz so lange hatte Paul Fröde nicht ausgesetzt. Im Februar war er bereits vier Tage auf zwei verschiedene Rennstrecken in Spanien testen. Am letzten Tag brach er sich bei einem Sturz das Schlüsselbein, was umgehend operiert wurde. «Bis zum Saisonbeginn wäre ich schon wieder fit gewesen, aber dann kam Corona. Inzwischen bin ich aber schon wieder ein bisschen Supermoto sowie einen halben Tag auf dem Sachsenring gefahren. Da mussten wir allerdings den Auspuff leiser machen. Diesmal konnte ich endlich wieder mit meinem richtigen Einsatzbike fahren», klärte der erfolgreiche Abiturient auf.

Maschinenmäßig setzt er weiter auf seine Honda. «Ich habe zwar auch mal eine Yamaha probiert, aber ich habe mit Zweirad Böhme einen guten Motorradhändler, der mich sehr gut mit Teilen und so weiter unterstützt. Ich sehe auch keinen Leistungsnachteil. Ich komme auf der Geraden jedem hinterher und kann auch überholen. Ich hoffe, dass die Saison noch irgendwie in Gang kommt. Das nervige ist, dass die Termine, die eigentlich schon feststehen, auch mit Vorsicht zu genießen sind. Ich war im vorigen Jahr Superstock-Dritter und wäre mit dem gleichen Platz am Ende nicht zu 100 Prozent zufrieden. Man will sich ja weiterentwickeln», sagt der nach aller Wahrscheinlichkeit zukünftige Maschinenbau-Student zu seinem Nahziel.

IDM-Nachwuchs will aufs Podest

In die Top 3 möchte Moritz Jenkner vordringen. Der Rennfahrersohn war im letzten Jahr am Ende Fünfter der IDM Superstock 600, wobei er, sicherlich auch durch seinen Highspeed-Sturz in Schleiz, gegen Saisonende leistungsmäßig etwas abfiel. Er macht sich wenig Hoffnung auf eine gescheite IDM-Saison. «Ich denke, im Moment sind das alles Wunschgedanken. Es wäre schon schwer geworden, ab September alles durchzuziehen. Das ist ja nun auch schon wieder gekippt, weil unsere Bundesregierung jetzt Großveranstaltungen bis Ende Oktober verboten hat. Danach zu fahren, macht in Deutschland und den angrenzenden EU-Ländern keinen Sinn. Wir sind beim Finale in Hockenheim Ende September früh schon mal bei 4 Grad Celsius gefahren. Das ist gefährlich, da will man kein Rennen fahren. Außerdem definiert sich, meiner Meinung nach, eine Meisterschaft nicht durch drei Veranstaltungen», so der 19-Jährige, der nach einem freiwilligen sozialen Jahr im Herbst Lehramt für Sport und Geschichte, alternativ für Geschichte und Physik studieren will.

Mit der Rennerei war bei ihm bisher ebenfalls noch nicht allzu viel los. «Ich bin bisher dreimal bei Renntrainings von meinem Team PZ Motorsport gefahren, aber nur mit meinem Trainingsmotorrad. Deshalb wollte ich diese Veranstaltung unbedingt mitnehmen, um mit meinem Einsatzbike aus der IDM zu fahren. Wir wollten auch als Team einiges ausprobieren und mal den Unterschied zwischen beiden Maschinen sehen. Das macht hier so um die zwei Sekunden aus», so noch einmal Moritz Jenkner.

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