Rainer Schnock: Gesundheit über IDM-Titelambitionen
Luca Grünwald
Dabei sein ist alles» ist jetzt nicht gerade das Motto, welches sich IDM-Teamchef Rainer Schnock und sein Schweizer Techniker Roman Raschle auf die Fahne 2020 geschrieben haben. «Wir wollen den Titel», erklärt Schnock seine Pläne für die Supersport 600. «Jetzt nicht um jeden Preis, aber der Titel ist das erklärte Ziel.» Richten soll’s in dieser Saison Luca Grünwald, der erneut im Team Kawasaki Schnock Motorex unterschrieben hat.
Auch wieder dabei sind Sandro Furter und Severin Bingisser. Das Hauptaugenmerk der 600er-Truppe wird wie schon im Vorjahr auf Grünwald liegen, der nach seinem rasanten Jahr 2018 in der Supersport-300-Weltmeisterschaft mit einem Laufsieg inklusive zum deutsch-schweizerischen Kawasaki-Team gewechselt war. Doch Grünwald war schon im Vorfeld durch eine Verletzung aus dem Titelkampf ausgeschieden. Das soll dieses Jahr anders werden.
«Der Dank geht natürlich an unsere Sponsoren, die wieder mitmachen», so Schnock, «allen voran Kawasaki Deutschland und Motorex. Nur dadurch ist es uns möglich, nochmal anzugreifen.» Angreifen will das Team allerdings auch noch in der Weltmeisterschaft. Gemeinsam will man beim WM-Lauf in Oschersleben mit einer Wildcard dabei sein.
«Klar suchen wir dafür noch Sponsoren», sagt Schnock. «Wenn wir noch 10.000 Euro zusammenbekommen würden. Das würde uns die Sache leichter machen. Roman Raschle muss dafür ein komplett anderes Motorrad aufbauen. Das wird dann unser 14. gemeinsames Jahr. Roman ist für die Hardware zuständig, ich kümmer mich um die Sponsoren. Wenn man bedenkt, dass wir schon vor zehn Jahren aufhören wollten, geht es schon ganz schön lang. Superbike ist für uns kein Thema mehr, wir haben uns auf die 600er spezialisiert und die haben wir im Griff.»
Doch Corona macht auch vor Schnock und seinem Laden in Anröchte nicht Halt. «Ich hatte vorsorglich einiges vorgeordert», erklärt er. «Natürlich können im Rahmen der IDM noch mehr Absagen kommen, aber deswegen geraten wir nicht in Panik. Man kann sowieso nichts dran ändern. Das ist eben die Natur. Und die Gesundheit ist wichtiger als Motorradrennen. Bei uns hatten wir jetzt ein paar Absagen für Inspektionen auf Grund von Quarantäne. Viel geht auch telefonisch. Aktuell kommen wir so noch klar, aber wenn das noch sechs Wochen so geht, rechne ich schon mit herben Verlusten.»