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Nico Thöni: Talent mit permanenten Geldsorgen

Von Helmut Ohner
​ Nico Thöni gehört zweifellos zu den talentiertesten jungen Rennfahrern Österreichs, das hat er in der Vergangenheit mehrmals bewiesen. Doch mangels Budget blieb ihm der große Erfolg bis jetzt verwehrt.

2008 kämpfte Nico Thöni im Red Bull Rookies Cup gegen Fahrer wie Luis Salom, Jakub Kornfeil oder Miguel Oliveira. Der Österreicher musste bis zum Rennen in Assen warten, bis er in die Punktejagd eingreifen konnte, weil er bis dahin das geforderte Alter von 13 Jahren noch nicht erreicht hatte. Trotzdem holte er sich bei seinem ersten Einsatz gleich auch den ersten Punkt.

Nach Platz 12 auf dem Sachsenring konnte der Youngster in Brünn ebenfalls in die Punkteränge fahren. Im ersten Lauf verblüffte er mit dem fünften Rang, im zweiten Rennen holte er sich zwei weitere Punkte. Am Saisonende hatte Thöni 18 Zähler ergattert und schloss den Nachwuchscup an der 18. Stelle ab, obwohl er nur vier der zehn Rennen bestritten hatte.

Im zweiten Jahr lief es für den Steirer nicht mehr so gut. Durch einige Verletzungen gehandicapt gab es nur zwei Resultate in den Punkterängen. Nach dem 22. Platz in der Endwertung musste sich der damals erst 14-jährige Thöni aus dem Red Bull Rookies Cup verabschieden. Danach wurde es ruhig um Österreichs Nachwuchshoffnung.

Im Vorjahr tauchte Thöni wieder auf der Motorsportlandkarte auf. Gleich im ersten Rennen zur IOEM Superbike preschte der Aprilia-Pilot auf dem Slovakiaring auf den dritten Platz. Es sollte zwar bei der einzigen Podiumsplatzierung bleiben, weil er immer wieder mit technischen Problemen an seiner italienischen Diva zu kämpfen hatte.

Diese Saison musste er mangels Budget auf das erste IOEM-Wochenende in Poznan verzichten und auf dem Slovakiaring verhinderte ein technischer Defekt den Start im ersten Rennen, doch ab da lief es für Thöni umso besser. Nach Platz 3 im zweiten Rennen in der Slowakei holte er sich bei seinem Heimrennen auf dem Red Bull Ring zweimal Rang 2.

Das Saisonfinale in Rijeka begann nicht nach Wunsch. Im freien Training verzeichnete Thöni nach technischen Defekten zwei Stürze, doch davon ließ er sich nicht einbremsen. Im ersten Lauf noch Dritter, zeigte er mit seinem Sieg im zweiten Lauf, der auf nasser Strecke ausgetragen wurde, dass er unter diesen schwierigen Bedingungen zu den Schnellsten gehört.

Die österreichische Superbike-Meisterschaft schloss der 22-jährige Techniker hinter Julian Mayer (Kawasaki), Thomas Berghammer (Suzuki) und Christopher Kemmer (BMW) an der vierten Stelle ab, obwohl er nur bei fünf der zehn Rennen in der Startaufstellung gestanden war.

Sofern sich an seiner angespannten finanziellen Situation nichts ändern sollte, wird Thöni auch im nächsten Jahr nur vereinzelt an den Rennen zur Alpe Adria Meisterschaft und der IOEM Superbike teilnehmen können. Bis jetzt haben lediglich einige kleine Sponsoren und die Familie – allen voran die Großmutter – das ambitionierte Team am Laufen gehalten.

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