Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Stephan Katt jetzt wieder mit Fahrgestellen von Jawa

Von Rudi Hagen
Mit der Startnummer 42 will Stephan Katt auch 2018 wieder angreifen

Mit der Startnummer 42 will Stephan Katt auch 2018 wieder angreifen

Für Stephan Katt lief die Langbahn-Saison 2017 besser als die letzten Jahre davor. Der Neuwittenbeker baut jetzt zwei neue Motorräder auf und wechselt zu Fahrgestellen von Jawa.

Stephan Katt ist auf der Langbahn sehr schnell unterwegs. Der 38-jährige Schleswig-Holsteiner mit Faible für den niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn nahm jetzt eine ganz andere Geschwindigkeit unter die Lupe, die beim Skifahren nämlich. «Nein, ich selbst fahre kein Ski», gestand der dreifache deutsche Langbahnmeister, der auch dreimal Europameister und gleich siebenmal Team-Weltmeister wurde, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Katt und Freundin Christina waren in Kitzbühel beim Hahnenkamm-Rennen zu Gast, dem schnellsten und gefährlichsten Abfahrtsrennen der Welt. Sie sahen, wie mit Thomas Dreßen nach 39 Jahren erstmals wieder ein Deutscher auf der «Streif» gewann.

Für Stephan Katt soll es in der kommenden Saison ebenfalls wieder schnell und erfolgreich voran gehen. Nach einer mehrjährigen kleinen Durststrecke gewann der «Catman» 2017 seinen dritten Deutschen Meistertitel auf der Grasbahn und wurde in der Langbahn-Weltmeisterschaft Fünfter. Zudem konnte der mit der deutschen Mannschaft in Roden die Team-Weltmeisterschaft erringen. Hier war Katt aber nur Reservist und wurde von Team-Manager Josef Hukelmann nicht eingesetzt.

Speedweek sprach mit Stephan Katt.

Stephan, wie zufrieden warst du mit der Saison 2017?

Ja weißt du, es lief besser, als die beiden Jahre zuvor, aber so ganz zufrieden war ich nicht. Ich bin zwar Deutscher Meister geworden, aber ich finde es bescheiden für unseren Sport, dass einige gute Fahrer gefehlt haben. Das ist das höchste deutsche Prädikat, und dass dann da Leute nicht fahren wollen, weil sie vielleicht nicht auf einer Grasbahn fahren wollen, ist für mich total unverständlich.

In der WM warst du gut unterwegs, oder?

Das ist auch ein Punkt, warum ich mit der Saison nicht ganz zufrieden war, denn ich habe den dritten Platz in der WM letztlich durch meine eigene Dummheit verloren. Ich habe Fehler gemacht und auch mental abgebaut.

Mit welchen Erwartungen gehst du in die neue Saison?

Nun, es soll noch ein Stück besser laufen als im vergangenen Jahr. Ich habe im Winter noch mal ordentlich investiert und baue gerade zwei neue Motorräder auf. Meine alten habe ich verkauft.

Wie man hört, bis du von Hocob-Fahrgestellen zu Jawa gewechselt. Warum?

Ja, das stimmt. Ich will über die Rahmen von Hocob nichts Schlechtes sagen, aber ich kam mit denen nicht so zurecht, wie ich anfangs dachte. Ich habe lange gebraucht um das zu kapieren, habe Fehler woanders gesucht und gedacht, es wäre dies oder das. Aber die Fahrgestelle sind für mich zu steif, daher kam ich damit nicht zurecht.

Wie sieht es mit den Motoren aus?

Die Motoren kommen von Knappe, ich habe aber auch noch was von Großewächter.

Welche Prädikate strebst du an?

Ich fahre alle mit, die WM, EM und DM. Die Deutsche Meisterschaft wird dieses Jahr in Scheessel gefahren, da habe ich den Titel schon mal gewonnen.

Wie schätzt du die Langbahn-Weltmeisterschaft ein?

Die Konkurrenz ist verdammt stark. Es sind junge Leute nachgekommen, die uns Älteren ganz schön einheizen. Meiner

Meinung nach sind mindestens zehn Fahrer titelverdächtig.
Was sagst du zu den Bahnen?

Ich freue mich unwahrscheinlich auf La Réole, das ist für mich die geilste Grasbahn der Welt. Sie ist wahnsinnig schnell, ich mag die einfach gerne. Da bin ich auch schon mal Europameister geworden. Herxheim mit seiner Spitzkehre ist tückisch und anspruchsvoll, da habe ich mal einen DM-Titel geholt. Ich finde die Bahn total klasse, die eine Kurve ist Langbahn, die andere Speedway. Mühldorf mag ich auch, sie ist aber runder. Seit sie dort einen neuen Belag aufgebracht haben, gibt es jetzt mehrere Spuren, die man fahren kann. Eenrum hat zwei Seiten. Wenn es trocken ist, ist die Bahn zu fahren wie beim Speedway, wenn es feucht ist, ist es eine Männerbahn, da musst du ordentlich was in den Armen haben. In Roden bin ich erst zweimal gefahren, bei der Team-WM nur Training. Es macht aber Spaß dort, denn sie hat viele Spuren, wo du fahren kannst.

2018 fahren mindestens vier deutsche Fahrer in der WM mit.

Für die deutschen Fans sind mehr deutsche Fahrer auf jeden Fall sehr gut.

Fährst du dieses Jahr auch wieder Speedway?

Ja, ich fahre für den AC Landshut 1. Liga und Team-Cup.

Welches wird dein erstes Rennen in der kommenden Saison sein?

Am Ostermontag Grasbahnrennen in Balkbrug.

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