Paul Hurry verzichtet auf seinen WM-Quali-Platz
Paul Hurry verzichtet zugunsten jüngerer Landsleute
Paul Hurry nimmt seinen Startplatz für die Qualifikation zur Langbahn-WM 2019 nicht wahr. Das gab der mittlerweile 43-jährige Brite aus Canterbury jetzt bekannt.
Hurry: «Ich habe heute die Entscheidung getroffen, meinen Qualifikationsplatz zur Langbahn-Weltmeisterschaft zurück zu geben. Ich sehe mich nicht mehr wie zu früheren Zeiten meiner Karriere als einen Titelkandidaten an oder einen, der in die Top 3 fahren kann. Ich bin da eher der Meinung, dass ein anderer englischer Bursche meinen Platz einnehmen sollte. Ich persönlich denke, dass James Shanes, der so gut fährt und ein weiterer junger aufstrebender Fahrer wie Zach Wajknecht diese Chance haben sollten. Diese beiden sind diejenigen, die vorwärts kommen wollen, um Smolinski, Trésarrieu, Bergé, Hummel, Härtel und andere herauszufordern. Es gibt auch noch andere englische Jungs, die wie ich schon einmal da oben waren und vielleicht daran denken sollten, im Interesse unseres nächsten Weltmeisters zurückzutreten.»
Von 1994 bis 2007 gehörte Paul Hurry zu den stärksten englischen Bahnsportlern, seine größten Erfolge feierte er auf der Langbahn. 1994 feierte der damals 19-Jährige mit dem Gewinn der Britischen Speedway-U21-Meisterschaft seinen ersten großen Erfolg. Ein Jahr später verpasste Hurry als Vierter in der Grasbahn-Europameisterschaft nur knapp das Podium.
In der Weltmeisterschaft startete der Pilot aus Canterbury ab 1999 richtig durch, fuhr während seiner Grand-Prix-Karriere 17 Mal ins A-Finale, gewann zweimal und stand neunmal auf dem Podium. Seine beste Saison erlebte Paul Hurry im Jahr 2005, als er hinter Robert Barth und Gerd Riss WM-Dritter und Grasbahn-Europameister wurde. Insgesamt wurde er viermal Britischer Meister auf der Grasbahn.
Nach mehreren schweren Armverletzungen erklärte Hurry 2007 seinen Rücktritt, kehrte aber 2009 für zwei weitere Jahre in die Britische Speedway Elite League zurück und fuhr auch die Grasbahn-EM. Nach 2010 war dann endgültig Schluss, nachdem er im EM-Finale in La Réole im A-Finale böse gestürzt war.
Hurry brach sich damals jeweils unterhalb des Knies beide Beine und renkte sich zudem die Knie aus. Außerdem brach er sich zum wiederholten Mal den rechten Oberarm und verletzte sich in beiden Augen die Muskulatur.
2017 gab Paul Hurry sein Comeback, im April 2018 konnte er sich in Swingfield (GB) mit Platz 3 für das EM-Finale in Tayac (F) am 7. Juli qualifizieren. Beim Vatertagsrennen in Lüdinghausen fuhr er jetzt ebenfalls auf Podestplatz 3.