Brad Binder vor Mugello-Comeback: «Sehr lange Wochen»
Auch acht Wochen nach seinem letzten GP-Einsatz in Argentinien ist Brad Binder noch nicht ganz fit. Der KTM-Pilot hatte nach dem zweiten Moto2-Saisonlauf noch einmal unters Messer müssen, weil sich während des Warm-ups eine Platte in seinem linken Unterarm gelöst hatte. Diese war dem Südafrikaner wegen eines Bruchs der Speiche eingesetzt worden, den er sich bei einem Sturz im Valencia-Test von 2016 zugezogen hatte.
Nun darf der 21-Jährige endlich wieder mitmischen. In Mugello hofft Binder, der im vergangenen Jahr den Moto3-Lauf auf der Ferrari-Strecke für sich entschieden hatte, auf ein gelungenes Comeback. «Es fühlt sich grossartig an, endlich wieder antreten zu können. Denn es waren schon sehr lange Wochen, in denen ich nur von zuhause aus zuschauen konnte», gesteht er.
«Ich bin zufrieden, denn nach der dritten OP kann ich einen Fortschritt erkennen und mein Arm scheint nun richtig zu verheilen, nach den vorangegangenen Operationen gestaltete sich der Heilungsprozess etwas schwieriger», erklärt der siebenfache GP-Sieger weiter.
Und Binder stellt klar: «Es ist klar, dass ich noch nicht ganz fit bin, aber ich denke, ich bin bereit, um wieder anzutreten. Und Mugello ist eine Strecke, auf der ich immer sehr viel Spass hatte. Ich habe auf diesem Rundkurs mein erstes Podest im Red Bull Rookies Cup geholt und im vergangenen Jahr auch das Moto3-Rennen für mich entschieden. Das war also schon immer ein gutes Pflaster für mich, aber an diesem Wochenende geht es in erster Linie darum zu sehen, wie sich mein Arm macht und wo wir stehen.»
Sehr viel ambitionierter sind die Ziele seines Teamkollegen Miguel Oliveira, der mit einer starken Leistung in Italien das schwierige Wochenende von Le Mans vergessen lassen will. Genau wie Binder konnte der Portugiese auf dem legendären Rundkurs bereits einen Erfolg feiern: 2015 holte er den Moto3-Sieg in Mugello und feierte damit auch seinen ersten Triumph in der WM.
In diesem Jahr hat Oliveira das Podest im Visier: «Mugello ist keine knifflige Strecke, denn es gibt sehr viele Kurven, die ineinander greifen und in denen man sehr präzise sein muss, wenn man schnell sein will. Ein Fehler rächt sich in jenen Passagen besonders stark. Man muss also sehr sauber fahren, und im vergangenen Jahr ist mir das auch nicht schlecht gelungen. Deshalb hoffe ich auch, dass wir in diesem Jahr bis an die Spitze vorstossen und um die Top-Positionen mitkämpfen können.»