Sandro Cortese: Zukunft beim Intact-Team ist ungewiss
Ratlos: Crew-Chief Alfred Willeke, Sandro Cortese und Technikchef Jürgen Lingg
Der Berkheimer Sandro Cortese (27) steht nach dem schmerzhaften Wochenende in Assen (Sturz mit 180 km/h im Qualifying, letzter Startplatz, im Rennen von Pons abgeschossen) beim Heim-GP unter Druck.
Der Moto3-Weltmeister von 2012 liegt in seiner fünften Moto2-Sason nach acht WM-Rennen mit 21 Punkten in der WM-Tabelle nur an 21. Position.
Sandro, das Dynavolt Intact-GP Team sieht sich nach einem anderen Fahrern um. Domi Aegerter steht an erster Stelle der Wunschliste, auch deshalb, weil er mit der Suter am besten zurechtkommt.
Im Moment habe ich andere Dinge im Kopf als die Saison 2018. Ich tue mich momentan schwer, mit der Suter auf einen grünen Zweig zu kommen.
Wenn das besser klappt, weiß ich auch, wie es um meine Zukunft steht. Das eine ist vom anderen abhängig. Das ist mir natürlich bewusst.
Aber du stehst jetzt beim Heim-GP stark unter Druck. Denn nachher gibt es vier GP-freie Wochenenden. In Brünn und Spielberg werden bis Mitte August für 2018 die Teams besetzt. Es läuft dir also die Zeit davon?
Ich will jetzt meine Zukunft beim Intact-Team nicht vom Ergebnis auf dem Sachsenring abhängig machen.
Beim Heim-GP ist eh immer genug Druck da.
Das Wochenende in Assen war schon sehr, sehr hart für mich.
Deshalb versuche ich jetzt, den WM-Lauf auf dem Sachsenring zu genießen und das Beste draus zu machen.
Jetzt auf ein Wunder zu hoffen und zu sagen, auf dem Sachsenring wird alles besser, das wäre falsch. Nach so einem Wochenende wie in Assen fangen wir jetzt beim deutschen WM-Lauf wieder bei Null an.
Wir müssen einfach schauen, dass wir nicht mit so einem Gefühl in die Sommerpause gehen.
Ich muss jetzt wieder einmal ein Rennen beenden und Punkte sammeln, was bei den letzten drei Rennen nicht gelungen ist.
Wo liegt für dich das größte Problem an der Suter?
Sie funktioniert ja. Ich kann nicht behaupten, dieses Motorrad sei nicht konkurrenzfähig. Für den Domi Aegerter passt das Motorrad. Auch mein Teamkollege Marcel Schrötter hat sich gut damit zurechtgefunden,
Aber ich tu mich einfach schwer damit, denn die Suter muss sehr, sehr hart gefahren werden, wie es zum Beispiel Domi macht. Er hat einen extrem aggressiven Fahrstil; er bringt das Motorrad eigentlich gut zur Entfaltung.
Ich tue mich damit mit meinem sanften, runden Fahrstil schon seit langer Zeit sehr schwer mit diesem Motorrad.
Ich versuche, meinen Fahrstil von Rennen zu Rennen zu ändern. Aber wir kommen nicht richtig vorwärts.