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Jochen Kiefer: Vom Hauptsponsor im Stich gelassen

Von Günther Wiesinger
Jochen Kiefer klagt über eine Lücke von fast 500.000 Euro im GP-Budget für 2019. Denn sein ominöser deutscher Geldgeber ist Mitte Januar abgesprungen.

Das deutsche Kiefer Racing Team lieferte mit Platz 21 von Neuling Lukas Tulovic (18) beim beim Saisonstart auf dem Losail Circuit ein respektables Ergebnis ab. Weniger erfreulich sieht die Sponsorsituation im Moto2-Rennstall von Jochen Kiefer aus, der mit Stefan Bradl 2011 und Danny Kent 2015 bereits zwei Weltmeistertitel gewonnen hat.

Kiefer wollte bereits Mitte November beim Valencia-GP den neuen Hauptsponsor präsentieren, mit dem seit Sommer 2018 verhandelt wurde und der sich statt Dominique Aegerter einen deutschen Fahrer wünschte. Doch auf der Verkleidung der Kiefer-KTM mit der Startnummer 3 sticht vorläufig eine voluminöse leere Sponsorfläche ins Auge.

Was ist geschehen? «Ja, von diesem Sponsor ist nichts zu sehen. Das ist korrekt», räumt Jochen Kiefer ein, der im Herbst 2017 schon mit dem mutmasslichen Teamkäufer David Pickworth einen ärgerlichen Reinfall erlebt hat. «Da haben mich einige Leute hängen lassen, die sehr viel gesagt und versprochen haben und dann plötzlich nichts mehr davon wissen wollten. Ich will den Namen des Sponsors nicht verraten, aber es ist eine deutsche Firma. Ich habe diesen Gesprächspartner schon länger gekannt.»

Mit welcher Begründung wurde der lange angekündigte Deal schließlich abgelehnt? «Begründung gab es eigentlich gar keine», bedauert Kiefer. «Es gab plötzlich einfach keinen Kontakt mehr. Aus meiner Sicht war der Deal in Valencia spruchreif, wir wollten den Namen des Geldgebers dort bekanntgeben. Aber das hat sich zerschlagen. Die Verhandlungen haben sich nachher bis Mitte Januar hinausgezögert, es ging immer wieder hin und her. Aber der Partner ist nie konkret geworden.»

«Natürlich ist momentan eine Lücke in unserem Gesamtbudget a, das ca. 1,2 Millionen Euro beträgt», gibt der leidgeplagte Jochen Kiefer zu. «Aber ich habe im Moment noch sehr gute Optionen. Es gibt Sponsoren, die dieses Jahr noch einsteigen wollen. Ich hoffe, dass da in der Zeit bis zum Argentinien-GP Ende März noch etwas passiert. Die Fläche ist frei, sie kann jederzeit direkt besetzt werden. Zurzeit würde ich jederzeit auch One-Event-Sponsoren akzeptieren. Die Sponsorfläche auf dem Motorrad geht ab 25.000 Euro los. Aber das ist Verhandlungssache. Es kommt auf die Wünsche des Geldgebers an.»

Es sind noch 18 Grand Prix zu fahren, ein Hauptsponsor könnte also für ca. 450.000 Euro einsteigen. «Wir sind komplett flexibel, wenn neue Geldgeber Interesse haben», betont Jochen Kiefer.

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