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Chaos in der Moto2: Preicanos Racing ist verschwunden

Von Thomas Kuttruf
Derzeit liegt das Preicanos-Projekt in der Moto2-WM am Boden

Derzeit liegt das Preicanos-Projekt in der Moto2-WM am Boden

Mitte 2024 wurde aus «Pertamina Mandalika Gas Up» das Team Preicanos Racing. Nun legte ein Gericht den Rückwärtsgang ein. Der Skandal um die Mannschaft von Weltmeister Jaume Masia geht in die nächste Runde.

Neben einem sportlichen Mehrkampf um die Moto2-Weltmeisterschaft, in den sich gleich eine Handvoll Piloten eingeschaltet hatte, wurde es auch auf den Boulevard-Seiten der mittleren WM-Kategorie nie langweilig.

Großen Anteil hatte daran besonders das offiziell von Eduardo Perales geführte Gas Up Team. Die Mannschaft des Spaniers war frohen Mutes mit dem als Weltmeister aufgestiegenen Jaume Masia und dem schnellen Routinier Bo Bendsneyder in die Saison gestartet.

Die erste Hälfte der Saison verlief unauffällig, auch weil sich beide Piloten schwertaten mit Spitzenresultaten zu überzeugen. Im Juni ging es dann rund. Mit einem völlig neuen Teamauftritt, neuem Namen und Teammanagement war aus dem von Pertamina gesponsorten Gas Up Team Preicanos Racing geworden.

Statt Eduardo Perales hatte jetzt Raul Castaneda das Zepter in der Hand. Die Rede war von einer Art internen Übernahme zwischen Geschäftspartnern und Freunden. Insider waren hier bereits stutzig geworden. Denn offiziell ist eine Transaktion von Team zu Team gar nicht möglich. Denn die Rennmannschaften erwerben die Startplätze in jährlichen Lizenzen von der Teamvereinigung IRTA. Der Handel von Startplätzen ist den Teams vertraglich untersagt.

Die nächste Eskalationsstufe wurde dann mit der Causa «Bendsneyder-Munoz» erreicht. Die Kurzversion: Es war zum Eklat gekommen, nachdem der Niederländer dem Team fristlos wegen unlauterer Geschäftspraktiken gekündigt hatte. Wildcard-Pilot Daniel Munoz war zuvor auf den Posten Bendsneyders befördert worden. Der neue Boss Castaneda hatte entschieden, dass Bo Bendsyneder trotz wasserdichtem WM-Abkommen ab sofort nur noch in der Europameisterschaft starten soll.

Richtig verwirrend wird es nun erst nach dem WM-Finale. Aus Preicanos Racing wird wieder Gas Up. Hintergrund ist wieder die Ausgangslage des Teamwechsels, die nun vor Gericht gelandet ist. Da Perales per Vertrag weiterhin Teambesitzer ist, liegen alle strategischen und wirtschaftlichen Entscheidungen in seiner Hand. Offiziell wurde Castaneda die Rolle des Teammanagers im wahrsten Sinne verkauft. Der hatte aber offensichtlich ein anderes Verständnis und die komplette Kontrolle übernommen.

In der Auseinandersetzung der Zuständigkeiten wurde mit dem Eintritt in den Rechtsstreit der ursprüngliche Teamstatus wieder herbeigeführt. Solange die vertragliche Situation zwischen Perales und Castaneda nicht geklärt ist, ist die Umbenennung in Preicanos Racing hinfällig. Auf den am schnellsten zu bedienenden Social-Media-Kanälen hat bereits die Wiedergeburt des Gas Up Teams stattgefunden.

Erst vor wenigen Tagen berichtete SPEEDWEEK.com nach einem Interview mit Dorna-Manager Carlos Ezpeleta über die außergewöhnliche Situation in der Moto2-WM. Klare Botschaft – es gilt, sich aus Schwierigkeiten aller Art herauszuhalten, wenn man seinen Startplatz nicht verlieren will. Die eskalierte Lage bei Gas Up, oder Preicanos, könnte damit auch noch größere Konsequenzen für das gesamte Team haben.

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