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Tom Lüthi: «Lieber noch sechs Jahre Moto2»

Von Günther Wiesinger
Bald wieder im Sattel: Tom Lüthi

Bald wieder im Sattel: Tom Lüthi

Die MotoGP-Klasse bleibt das Ziel von Tom Lüthi. «Aber nicht auf Biegen und Brechen», sagt er. «Nur mit konkurrenzfähigem Material.»

Das frühe Comeback in Texas, rund neun Wochen nach dem schweren Sturz in Valencia (14. Februar), musste Tom Lüthi nach dem zweiten freien Training vor einer Woche abbrechen. In Jerez will der Interwetten-Suter-Pilot nach zwei Wochen zusätzlicher Therapie den nächsten Versuch wagen.

Tom Lüthi will die WM-Gegner in der Tabelle erstens nicht zu weit enteilen lassen. Zweitens kann er nur auf der Rennmaschine wirklich ermessen, wie es um den Zustand seines rechten Arms und seines rechten Ellbogens bestellt ist. Und drittens bringt der Einsatz von Ersatzfahrer Sergio Gadea das Team ohnedies keinen Schritt weiter.

Lüthi will die Moto2-WM 2013 zumindest noch unter den ersten drei abschliessen. Und er will sich dadurch auch bei jenen Teams in Erinnerung rufen, die Fahrer für die MotoGP-WM 2014 suchen. Er sieht Andrea Iannone nd Bradley Smith in der Königsklasse und weiss, dass ihm diese beiden fahrerisch nie überlegen waren.

Ausserdem haben die Privatteams 2014 in der MotoGP-WM die Chance, Yamaha-YZR-M1-Motoren zu leasen oder Production-Racer von Honda auf der Basis der RC213V zu kaufen. Ambititionierte Teams müssen sich also nicht mehr mit hoffnungslosen Claiming-Rule-Bikes abmühen.

Tom Lüthi: «MotoGP ist auch für einen Schweizer möglich»

Seit seinen 125-ccm-Titelgewinn 2005 wurde Lüthi von Schweizer Medien schon mit allen erdenklichen MotoGP-Teams in Verbindung gebracht. Zum Beispiel Honda, Tech3-Yamaha, Ilmor, BMW, Suzuki, MarcVDS; selbst sein eigenes Interwetten-Team trat 2010 in der MotoGP-WM an, liess ihn aber links liegen und bevorzugte Hiroshi Aoyama.

«Die Schweiz ist klein für die meisten Hersteller, aber es ist auch für einen Schweizer nicht unmöglich, in die MotoGP zu kommen, davon bin ich überzeugt», sagt Lüthi. «Es gab in den letzten Jahren mehrmals Kontakte und Diskussionen, aber die MotoGP ist für mich nie richtig spruchreif geworden. Es gab nie ein konkretes Angebot, bei dem man sagen hätte müssen: Wow, diesen Schritt müssen wir machen. Für mich ist wichtig, dass ich konkurrenzfähiges Material habe.. Mit einer Claiming-Rule-Maschine auf Biegen und Brechen MotoGP zu fahren, wäre keine Option. Da fahre ich lieber noch fünf oder sechs Jahre in der Moto2, wenn es sein muss. Denn da habe ich Material, von dem ich weiss, ich kann vorne mitfahren und gewinnen.»

«Aber ich kann jetzt nicht sagen, ob ich mich beispielweise 2018 noch für die Moto2 motivieren kann», fügt der Berner an.

Tom Lüthi hat einen Vertrag mit BMW Schweiz als Markenbotschafter. Da könnte die Superbike-WM irgendwann zum Thema werden. Lüthi: «Ja, das ist dann vielleicht irgendwann... Ich habe das Gefühl, jetzt bin ich mit 26 noch jung genug. Mein Ziel ist ganz klar die MotoGP-Klasse. Ich habe noch viel vor. Bisher kann ich mich noch sehr gut für die Moto2 motivieren. Wenn ich in der Moto2 erfolgreich bin, ist die Chance für den Aufstieg in die MotoGP gross. Das ist bei Stefan genau so gewesen. Er ist 2011 Weltmeister geworden und hat dadurch die Chance für den Aufstieg bekommen. Bei Márquez haben auch andere Faktoren mitgeholfen. Aber er ist ganz klar der Mann dafür.»

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