Marcel Schrötter: «Die Maschine fliegen lassen...»
Marcel Schrötter
Im Vorjahr erschien Marcel Schrötter in neuer Funktion beim Mugello-GP – als Arbeitsloser. Er hatte im Juli seinen Mahinda-Moto3-Vertrag gekündigt und schaute sich beim Italien-GP um einen neuen Arbeitsplatz um. Er fand ihn schliesslich im August beim spanischen Desguaces La Torre SAG-Team von Edy Perales, für das er ab dem Brünn-GP eine Moto2-Bimota einsetzte. Jetzt fährt er in diesem Rennstall eine Kalex und hat bei allen vier Rennen 2013 gepunktet.
Marcel Schrötter (20) will beim fünften Saisonrennen auf dem Autodromo Internazionale del Mugello an seine beachtliche Form anknüpfen. Obwohl die Rennstrecke in Italien mit einer Viertakt-Rennmaschine absolutes Neuland für den Oberbayern ist, will sich der Draufgänger beim Gran Premio d’Italia wieder in Szene setzen.
Schrötter, dem der schnelle Rundkurs in der Toskana gut gefällt, freut sich auf den anstrengenden Einsatz in Italien, der am Montag und Dienstag mit einem zweitägigen Moto2-Test verlängert wird. Der WM-Sechzehnte blickt dem Mugello-GP erwartungsvoll entgegen, da der Fahrspaß auf diesem flüssigen Circuit ungemein höher ist als zuletzt auf dem Stop-and-Go-Kurs in Le Mans. Bislang kennt der Kalex-Pilot Mugello nur durch seine Auftritte in der 125-ccm Zweitakt-Klasse.
«Le Mans ist aus unserer Sicht nicht optimal verlaufen», blickt Schrötter zurück, der in Frankreich auf Rang 14 landete. «Das ist allerdings abgehakt; wir orientieren uns nach vorne. Wir werden wir nichts unversucht lassen, um weiter nach vorne zu kommen und der Spitze näher zu rücken. Mugello gefällt mir, obwohl ich hier seit 2012 nicht gefahren bin. Da sich Mugello vom Streckencharakter her komplett von Jerez und Le Mans und unterscheidet, wird auch eine andere Abstimmung erforderlich sein. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir das Set-up so hinbekommen, dass mein Gefühl für das Motorrad stimmt. Selbst wenn der Streckenverlauf relativ einfach ausschaut, Mugello ist eigentlich eine sehr schwierige Piste. In einigen Abschnitten ist es schwierig, die richtige Linie zu finden. Aber insgesamt betrachtet tue ich mir auf flüssigen Strecken leichter, weil der Fahrspass grösser ist. Ich liebe es, meine Rennmaschine fliegen zu lassen.»