Moto2-Warm-up: Sturzorgie auf dem Sachsenring!
Grosse Aufregung im Moto2-Warm-up auf dem Sachsenring: Nach einem aussergewöhnlichen Zwischenfall auf der Start-Zielgeraden wurde die Session mit der roten Flagge unterbrochen, das Motorrad von Randy Krummenacher lag mitten auf der Fahrbahn. Der Schweizer Suter-Pilot war beim Beschleunigen aus der letzten Kurve mitten auf der Geraden in das Heck von Wildcard-Pilot Alex Mariñelarena gekracht. Der Spanier hatte versehentlich den Killschalter für den Motor betätigt und wollte sich danach offenbar ausrollend von der Ideallinie weg in Richtung Boxenmauer bewegen.
Krummenacher schlitterte bäuchlings über die Fahrbahn, seine Suter prallte wuchtig in die Boxenmauer. Sichtlich schockiert sass der Schweizer nach dem Zwischenfall in der Box von Technomag-carXpert und musste von Teamchef Fred Corminboeuf beruhigt werden. Corminboeuf: «Randy scheint okay zu sein, aber er lässt sich nun in der Clinica Mobile untersuchen.» Das Team muss nun in zwei Stunden das Motorrad komplett neu aufbauen, sogar der Motor wird als Vorsichtsmassnahme ausgetauscht.
Als nach der Reinigung der Piste die restlichen 2:32 min des Warm-ups noch gefahren wurden, stürzten auch noch Ratthapark Wilairot und Ex-Weltmeister Toni Elias.
Xavier Siméon: Pole, Sturz und ein belgischer Traum
Zu diesem Zeitpunkt hatte Polesetter Xavier Siméon seinen Sturz schon hinter sich. Der Belgier schmiss seine Kalex in der Kurve nach der Gegengeraden weg. Um 12.20 Uhr wird Siméon der erste Belgier seit Didier de Radigues 1989 in Spa-Francorchamps sein, der im GP-Sport von der Pole-Position losfährt. «Wir haben ein gutes Tempo dieses Weekend. Im Rennen wird es aber anders, wir müssen viele Runden wie diese eine im Quali hinkriegen», ist sich Siméon bewusst.
«Wir versuchen, in jedem Rennen ein bisschen besser zu sein, in dieser Klasse gibt es sehr viele gute Fahrer. Ich bin nach einem guten Wochenende in Assen an den Sachsenring gekommen. Jetzt habe ich die erste belgische Pole nach 24 Jahren, warum nicht morgen der erste Sieg nach 30 Jahren?», fragte Siméon in die Runde. Es war ebenfalls de Radigues, der 1983 in Spa siegte. Der SAG-Teamkollege von Marcel Schrötter wäre sogar erst der dritte Belgier überhaupt, der ein GP gewinnen könnte – neben De Radigues triumphierte in den Siebziger Jahren Julien Van Zeebroeck bei drei 50-ccm-Rennen.
Aber Siméon erwartet auf dem Sachsenring harte Gegenwehr: Neben ihm auf Startplatz 2 steht Jordi Torres – der Spanier fuhr im Warm-up unbeeindruckt von der Sturzorgie die Bestzeit…