Jonas Folger/Moto2: «Will tolle Ergebnisse einfahren»
Jonas Folger (20) kommt als WM-Fünfter zum Moto3-WM-Finale nach Valencia. Der Kalex-KTM-Pilot aus dem Mapfre-Aspar-Team hat nicht mehr viel zu befürchten – Verfolger Oliveira liegt 19 Punkte hinter ihm.
Die Gedanken Folgers werden sich schon bald auf die nächste Herausforderung richten: 2014 fährt er im Team Arguiñano & Gines Racing (AGR) des spanischen TV-Kochs Karlos Arguiñano (65) auf einer Kalex die Moto2-Weltmeisterschaft. Wegen seiner Körpergrösse von 179 Zentimetern wäre der heute 20-jährige Bayer am liebsten schon vor zwei Jahren umgestiegen. Damals testete er in Valencia eine Moto2-MZ.
Wir haben uns mit Jonas Folger über seine Moto2-Pläne unterhalten. «Ich habe in der Moto3-Klasse mehr Gewicht als die Gegner mitgeschleppt», sagt er Bayer. «Sonst habe ich mit der Kalex-KTM eigentlich nichts mehr auf die Werks-KTM verloren.»
Jonas, du hast für die Moto2-WM verschiedene Möglichkeiten gehabt. Es gab Verhandlungen mit Marc VDS. Und Martinez wollte dich auf ein drittes Motorrad neben Terol und Torres setzen. Aber du wolltest keine Suter fahren?
Das hat mit dem nichts zu tun, ob ich eine Suter will oder eine Kalex. Natürlich ist die Kalex das Motorrad, das mir am besten liegt, glaube ich. Und ich komme auch mit Alex Baumgärtel und seiner ganzen Truppe sehr gut aus. Von dem her haben sie auch sehr viel Vertrauen in mich, genau so wie ich in Kalex.
Natürlich bin ich jetzt super happy, dass das jetzt funktioniert hat und ich nächstes Jahr auf einer Kalex hocken werde.
Welches Moto2-Team hätte für 2014 am ehesten deiner Wunschvorstellung entsprochen?
Ehrlich gesagt, ich habe keine Wunschvorstellung gehabt. Wichtig ist, dass das Team passt, dass die Truppe passt, dass alles auf mich abgestimmt ist. Das mit dem Chefmechaniker und den Mechanikern haben wir soweit ganz gut hingekriegt. Und mit Alex Baumgärtel.
Kennst du die Mechaniker bei AGR? Oder bringst du eigene mit?
Da haben sich mein Manager Cristian und Alex Baumgärtel schlau gemacht. Es werden Leute sein, denen man vertrauen kann. Das gilt auch für den Chefmechaniker.
Mehr braucht man nicht als ein Team, das auf einen abgestimmt ist. Und ein Motorrad, das passt, habe ich sowieso von Kalex.
AGR war bisher keine Topadresse in der WM. Sie kommen aus der Spanischen Meisterschaft. Bisher lassen die Resultate zu wünschen übrig. Moncayo und Odendaal haben 2013 noch keinen Punkt errungen. Keine Bedenken?
Deswegen haben wir jetzt einen Chefmechaniker mitgenommen, der viel Erfahrung hat.
Woher kommt der? Vom Aspar-Team?
Nein, ich kann’s jetzt gar nicht sagen. Von Gresini irgendwo. Er ist Spanier, wir vertrauen ihm.
Am Geld hat es bei AGR noch nie gefehlt. Der Arguiñano macht das aus Leidenschaft. Er ist ein leidenschaftlicher Motorsportfan. Deswegen hat er das Team gemacht. Ich mache mir in dieser Hinsicht keine Gedanken. Wir sind gut aufgestellt. Ich schaue einfach, dass ich nächstes Jahr tolle Ergebnisse einfahren kann.
Was ist das Ziel für deine erste Moto2-Saison?
Ich habe mir noch kein Ziel gesetzt. Ich werde mal schauen, wie die ersten Trainings ausgehen. Ich muss schauen, dass ich mich schnell mit dem Team einspiele. Dass alles funktioniert und wir eine klare Vorstellung haben, in welche Richtung wir mit dem Motorrad gehen.
Alex Baumgärtel wird da eine wichtige Rolle spielen, weil er viel Erfahrung und viele Daten von anderen Fahrern hat.
Ich glaube, dass wir damit schon vorankommen können.
Aber lass' uns zuerst diese Saison zu Ende bringen und die Wintertests abwarten. Danach kann ich eher eine Prognose abgeben.
Die ersten Moto2-Tests werden im November in Jerez und Almeria gefahren?
Genau.
Du bist in Valencia schon mal eine Moto2-Maschine gefahren – die MZ. Welche Erinnerungen hast du?
Das war nach der Ajo-125-ccm-Saison 2011, ja. Ich bin nur ein paar Runden gefahren, alles im Nassen. Ich weiss nicht mehr viel davon.
Ich freue mich jetzt auf die neue Erfahrung.
Dein Kumpel Marcel Schrötter wird nächstes Jahr nichts mehr zu lachen haben?
Ich will gar nicht so viel dazu sagen. Man weiss nie, wie sich ein Team weiterentwickelt. Wie gut die Tech3-Maschine von ihm in Wirklichkeit läuft, weiss man auch nicht. Man kann nicht von vorherein sagen, dass das ein schlechtes Team oder ein schlechtes Motorrad ist.
Wir müssen abwarten und schauen, wie sich der Marcel dort macht.