Tom Lüthi (2.): «Risiko hat sich ausgezahlt»
Tom Lüthi auf der Suter des Interwetten-Teams
Das erste freie Training von Valencia schloss Moto2-Pilot Tom Lüthi auf Platz 2 ab. Der WM-Vierte legte eine Zeit von 1:35,730 min vor. Er büßte 0,354 sec auf die Bestzeit von Johann Zarco aus dem Caterham-Team ein.
«Mit den Resultaten der Trainings bin ich zufrieden. Wir haben auf einem sehr hohen Niveau angefangen, denn ich habe mit Alfred eine sehr gute Abstimmung gefunden. Wir wussten, dass es ein Risiko ist, das Wochenende mit dieser Geometrie zu starten, aber es hat sich ausgezahlt. Wir hatten wirklich guten Grip und ich kann schon nach dem zweiten Training sagen, dass ich mit dem Motorrad happy bin. Kleine Probleme habe ich noch auf der Bremse und in Kurve 1. Wir arbeiten auf einem hohen Niveau und das macht Spaß. Das Set-up ist eine Kombination aus Aragón, Brünn und Motegi. Doch es funktioniert.»
Auch die zweite Sitzung lief für den Suter-Pilot aus dem Interwetten-Team rund. Er rückte auf 0,1 sec an Zarco heran und fuhr eine Zeit von 1:35,364 min. Zum Vergleich: die Pole-Zeit 2013 lag bei 1:34,957 min. «Wir haben im ersten Training noch große Veränderungen vorgenommen. Wir haben die Steuerkopfeinsätze und den Winkel verändert. Es war die richtige Richtung. Zudem war ich mit der weicheren und der härteren Reifenmischung auf der Strecke. Die Zeiten waren ähnlich, daher ist die Reifenwahl noch offen. Ich denke aber, der weichere Hinterreifen könnte die Renndistanz überstehen. Das ist eine Tendenz.»
«Zarco ist immer eine Art Wundertüte. Diesmal war er konstant und extrem schnell. Er war etwas schneller als ich, denn er fuhr die 1:35,3 min sehr konstant. Danach ist er gestürzt, aber das kann passieren. Ich war bei einigen Kurven auch am Limit. Doch in der Vergangenheit war es oft so, dass Zarco die Pace im Rennen nicht gehen konnte. Man muss eben auch mit Rabat und Viñales rechnen. Wir dürfen uns jetzt nicht ausruhen.»
Am Sonntag kämpft Lüthi jedoch nicht nur um ein weiteres Top-Resultat, sondern auch um den vierten WM-Rang. Landsmann Dominique Aegerter liegt nur sieben Punkte hinter ihm. «Ich will den vierten Platz verteidigen, aber es ist mir wichtiger auf dem Podium zu stehen, als nur den vierten Rang abzusichern. Wenn es um Platz 1 oder 2 gehen würde, wäre es anders. Dann würde ich das ganze Wochenende darauf auslegen. Am besten sind meine Chancen, den vierten WM-Rang zu halten, wenn ich ganz vorne mitfahre», weiß Lüthi.
Bevor am Sonntag alle Teams das Saisonende feiern, führte Lüthi seine Interwetten-Crew bereits am Donnerstag zum Essen aus. «Ich habe gezahlt, deswegen habe ich zuhause dann fünf Tage nichts zu essen», scherzte der Schweizer.