Terrell Thien: «Moto2 ist finanziell ein Erfolg!»
WM-Promoter Dorna hat den Vertrag mit der Firma ExternPro im MotorLand Aragon um drei weitere Jahre verlängert. Bis Ende 2018 werden die 600-ccm-Einheitsmotoren in der Moto2-WM verwendet. Alle Teams bekommen identische Honda-CBR600RR-Motoren, die bei ExternPro gewartet werden. Zudem verwenden 23 der 31 Fahrer Kalex-Motorräder.
Die Moto2-Klasse wird oft als «Honda-Cup» kritisiert. Was man der vereinheitlichten Klasse allerdings zu Gute halten muss: die Rennen sind spannend, die Fahrer liegen eng beisammen und das Fahrerfeld ist prall gefüllt.
Terrell Thien, Besitzer des Öttl-Teams, analysierte für SPEEDWEEK.com auch die ökonomischen Vorteile der Moto2-Klasse. «In wie weit sich die 250-ccm-Klasse finanziell von der Moto2-Klasse unterscheidet, ist schwieriger festzulegen. Die 250-ccm-Klasse war wie ein Aprilia-Cup. Man musste sich für viel Geld ein Motorrad leasen und konnte es nicht kaufen. Moto2 ist um einiges günstiger, denn das gekaufte Motorrad gehört dann dem Team. Es fällt eben keine überteuerte Leasinggebühr an. Die Moriwaki für Lüthi 2010 haben wir für 100.000 Euro gekauft», erinnert sich Thien, der seit 2007 im Moto2-Team von Daniel Epp tätig war.
«Dann kommen nochmal 100.000 Euro an zusätzlichem Material dazu. Für das Leasing einer Aprilia musste man schon 350.000 Euro hinblättern. Wenn man eine Werksmaschine wollte, war man bei knapp einer Million. Das beinhaltete zwar auch die Teile, aber es ist dennoch ein riesiger Unterschied», betont er.
Seine Schlussfolgerung: «Finanziell war und ist die Moto2-Klasse ein Erfolg. Bei der Moto3-Klasse müsste man die Kosten besser deckeln.»
Für Teams ist die finanzielle Ersparnis in der Moto3- gegenüber der Moto2-Klasse nur gering. «Der Unterschied zwischen Moto3 und Moto2 ist nicht groß. Wir reden hierbei beim Material von etwa von 80.000 bis 100.000 Euro Unterschied. Es hängt aber auch von den Stürzen ab, denn bei einer Moto2-Maschine geht durch das höhere Eigengewicht meist mehr kaputt. Der Grundpreis ist ähnlich und steigt je nach Sturzhäufigkeit.»