MotoGP: Marquez fragt sich, was abgeht

Schwinge von Kalex und Speed-up: Zufällig ähnlich?

Von Günther Wiesinger
Kopieren geht über studieren. In der Moto2-WM dominieren die Fabrikaten Kalex und Speed-up. Der italienische Herausforderer hatte für 2015 bei der Hinterradschwinge sehr ähnliche Ideen.

Der deutsche Motorradhersteller Kalex engineering ist 2010 mit dem Team von Sito Pons und den Piloten Sergio Gadea und Axel Pons in die Moto2-WM eingestiegen und hat dann kontinuierlich immer mehr Marktanteile erobert.

2015 fahren bereits 23 von 31 Moto2-WM-Fixstartern auf Kalex.

Der grosse Durchbruch gelang 2011 mit dem Titelgewinn von Stefan Bradl, inzwischen haben auch Pol Espargaró (2013) und Tito Rabat (2014) für Kalex die Fahrer-WM gewonnen, dazu kommen zwei Marken-WM-Titel.

In Mugello gelang Tito Rabat GP-Sieg Nummer 40 für Kalex.
Aber auch nach dem teilweisen Rückzug von Suter aus der Moto2-WM (es fahren nur noch Alt und Zaidi das Schweizer Fabrikat) hat Kalex starke Konkurrenz.

Sam Lowes gewann auf der Speed-up am 12. April 2015 den Texas-GP auf dem Circuit of the Americas, er bewegt sich konstant in Podestnähe, er ist WM-Vierter (hinter den Kalex-Fahren Zarco, Rabat und Lüthi), er zählt zu den Titelanwärtern.

«Bei Sam Lowes war mir schon letztes Jahr klar, dass dieser Typ schnell ist», sagt Kalex-Designer Alex Baumgärtel. «Jetzt haben sie am Motorrad noch etwas gefunden. Seither sind die Resultate stabiler.»

Speed-up-Teambesitzer Luca Boscoscuro macht kein Geheimnis daraus, dass sich sein 2015-Modell eigentlich nur in einem Punkt von der 2014-Version unterscheidet. «Wir haben die zu steife Karbonschwinge aus dem Vorjahr durch eine Aluminiumschwinge ersetzt», sagt der ehemalige 250-ccm-Europameister.

Und diese Schwinge von Speed-up sieht der 2015er-Schwinge von Kalex verdächtig ähnlich, man könnte sie fast verwechseln.

Alex Baumgärtel hat sich im Winter anfangs über diese gelungene Kopie geärgert, inzwischen hat er sich damit abgefunden. «Ich würde die Ähnlichkeit zufällig nennen», amüsiert er sich.

Wie viel Kalex-Know-how steckt in der Speed-up-Schwinge?

«Ich habe keine Ahnung», hält Alex Baumgärtel fest. «Aber es sieht der Lösung, die wir für 2015 vorgezogen haben, sehr ähnlich. Jetzt kann man natürlich interpretieren, ob wir Speed-up kopiert haben oder sie uns...»

Naja, diese Frage lässt sich beantworten. Denn die ersten 2015-Motorräder von Kalex waren im November 2014 bei den Tests in Spanien zu sehen, die neue Speed-up tauchte erst im Februar 2015 auf.

«Der Trend bei der Schwinge geht in die gleiche Richtung», belustigt sich Baumgärtel.

Der geschäftstüchtige Luca Boscoscuro bekam schon nach der Saison 2010 beim britischen Chassis-Hersteller FTR Ärger, weil er offensichtlich gewisse Konstruktionselemente nachgeahmt und für Speed-up übernommen hatte. FTR-Chef Steve Bones machte seinem Ärger damals deutlich Luft.

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