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Aki Ajo windet sich, will den Vertrag nicht brechen

Von Günther Wiesinger
KTM-Teamchef Aki Ajo

KTM-Teamchef Aki Ajo

Nach neun Moto3-WM-Läufen liegt Niccolò Antonelli mit der Werks-KTM aus dem Red-Bull-Team von Aki Ajo nur auf dem 19. Gesamtrang. «Er ist wirklich verletzt», meinte der Teamchef zu seinem Fehlen auf dem Sachsenring.

Das Red Bull Ajo KTM-Team verzichtete beim deutschen Moto3-WM-Lauf auf die fahrerischen Dienste von Niccolò Antonelli. Der finnische Teambesitzer beteuerte sehr eindringlich, es handle sich nicht um eine Auszeit oder eine Nachdenkpause wegen seiner schlechten Ergebnisse. «Antonelli ist wirklich verletzt», versicherte Aki Ajo. «Sein Fehlen in Deutschland hatte gesundheitliche Gründe. Er ist in Barcelona und Assen gestürzt, seine Schulter ist lädiert.»

Ajo verheimlicht aber nicht, dass ihm beim dreifachen Moto3-Sieger aus Italien der Aufwärtstrend fehlt, nach vielen Stürzen im Winter und im Frühjahr ist der Italiener völlig aus dem Tritt gekommen. «Es ist geplant, dass Antonelli in Brünn am ersten August-Wochenende wieder bei uns fährt», schilderte Aki SPEEDWEEK.com.

Aber Testfahrer und Ersatzmann Danny Kent, Moto3-Weltmeister 2015 auf der Leopard-Honda, liefert im Moment bessere Ergebnisse ab. Er fuhr zum Beispiel im FP3 in Sachsen die drittbeste Zeit. Doch im Rennen stürzte er, er war nach dem Quali wegen zu langsamer Fahrweise um zwölf Plätze zurückversetzt worden.?

Könnte Kent also irgendwann in der zweiten Saisonhälfte den Platz von Antonelli übernehmen?

Aki Ajo windet sich, er möchte auf diese Frage ausweichen. Dann ringt er sich zu einer verklausulierten Antwort durch. «Ich betreibe seit 2001 ein GP-Team, also seit 17 Jahren. Ich habe noch nie einen Fahrer vor dem Auslaufen des Vertrags entlassen oder ersetzt. Ich möchte es auch jetzt nicht tun», erklärte Ajo. «Ich möchte auch die nächsten Moto3-WM-Rennen mit Antonelli bestreiten.»?

Und wenn sich die Ergebnisse nicht bessern? Bei dieser Frage zuckte Aki Ajo mit den Schultern und spazierte wortlos von dannen.

Man spürt: Seine Geduld mit Antonelli neigt sich dem Ende zu. Er ist froh, mit Danny Kent in dieser Misere eine Alternative zu haben.?Immerhin hat sich Bo Bendsneyder wieder gefangen. Der Red Bull Rookies-Cup-Sieger von 2015 kämpfte in Assen im Rennen um Platz 5 und gab auch auf dem Sachsenring einige Talentproben ab. Bo sicherte sich zum Beispiel Platz 2 im trockenen FP3 am Samstagvormittag und kassierte am Sonntag im Rennen für Platz 8 immerhin acht weitere Punkte.

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