MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Assen: 50-ccm-Parade mit Jamathi & van Veen-Kreidler

Von Günther Wiesinger
Paul Lodewiijkx auf der Jamathi

Paul Lodewiijkx auf der Jamathi

Am Sonntag kommen die GP-Besucher bei der Dutch-TT in den Genuss einer Parade mit teilweise 50 Jahre alten 50-ccm-Rennmaschinen – von Jamathi und van-Veen-Kreidler.

Am Sonntag von 15.05 Uhr bis 15.10 Uhr steht in Assen bei der DutchTT ein besonderer Leckerbissen für die Fans der Classic Grand Prix Szene auf dem Programm.

Es findet eine historische Parade mit 50-ccm-Rennmaschinen statt.

Diese Parade ist ein Tribut an den verstorbenen Paul Lodewijkx, der am 26. Juni 1968 auf der Jamathi in Assen für den ersten GP-Sieg einer niederländischen Rennmaschine sorgte.

Paul Lodewijkx überholte damals den deutschen Suzuki-Werksfahrer Hans-Georg Anscheidt auf der linken Fahrbahnseite, während sich HG Anscheidt über seine rechte Schulter schaute, weil der den Angriff dort vermutete…

Die Jamathi war damals in der 50-ccm-Weltmeisterschaft ein erfolgreiches Fabrikat. Jan Thiel konstruierte den Motor, Martin Mijwaart das Fahrwerk. Aus ihren Namen setzt sich das Wort Jamathi zusammen.

Die Basis und die Produktionsstätten von Jamathi lagen in Nederhorst den Berg, später auch in Amsterdam und Breukelen.

Jamathi war in der 50er-WM von 1965 bis 1974 engagiert. Neben den Rennmaschinen wurden auch 50-ccm-Mofas gebaut, in den Niederlanden heißen sie «Bromfietsen».

Paul Lodewijkx gelangen mit der 50-ccm-Jamathi insgesamt vier Siege – alle 1968 und 1969. Im Jahr 19072 versuchte er ein Comeback, das aber nicht erfolgreich verlief. 1988 ist Paul Lodewijkx im Alter von 41 Jahren auf tragische Weise ums Leben gekommen. Er erlitt einen epileptischen Anfall, stürzte dabei ins Wasser – und ertrank.

Auch Landsleute wie Aalt Toersen und Theo Timmer waren mit Jamathi-Maschinen erfolgreich.

Bedauerlicherweise kann der geniale Rennmotorenkonstrukteur Jan Thiel, der später auch für Garelli, Minarelli und Aprilia tätig war, am Sonntag nicht erscheinen – er ist an Parkinson erkrankt.

Übrigens: Die 50-ccm-Klasse verschwand nach der Saison 1983 aus dem WM-Programm, sie machte der 80-ccm-Klasse Platz, die 1989 zum letzten Mal ausgetragen wurde.

1971 und 1973 gewann der Niederländer Jan de Vries in der 50er-WM, 1974 sein Landsmann Henk van Kessel, beide lenkten die siegreiche van-Veen-Kreidler, die von Teamchef Henk van Veen eingesetzt wurde.

Die 50-ccm-Klasse war die einzige WM-Solo-Kategorie, in der die Niederländer dominierten und WM-Titel einheimsten. Denn Hans Spaan verlor die 125er-WM zweimal knapp.

Jan de Vries wird am Sonntag ebenfalls mit einer van-Kreidler eine Runde drehen.

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