Leopard-Honda: Piqueras geht, David Almansa kommt
Die Renn-Saison 2024 bot für die erfolgsverwöhnte Mannschaft von Leopard Racing nur vereinzelt Grund zur Freude. Zwar darf sich das sehr international aufgestellte Team weiterhin als beste Moto3-Mannschaft bezeichnen, legt man aber das Vorjahresergebnis als Maßstab an, blieb der Aufritt enttäuschend. Statt des WM-Titels (Jauma Masia 2023) blieb der sechste Platz von Adrian Fernandez.
Laut jubeln durfte das Team zwar, als Rookie Angel Piqueras in Misano zum Sieg schmetterte – doch zu diesem Zeitpunkt war das Riesentalent bereits auf dem Absprung. Leopard verlor Piqueras trotz gültigem Zweijahresvertrag an MT-MSi. Die sechsstellige Ablösesumme dürfte nur bedingt schmerzlindernd wirken.
Schmerzhaft war auch der Thailand-GP. Im Kampf ums Podest schossen sich die jungen Leopard-Racer gegenseitig aus dem Event. Die Doppel-Null war der emotionale Tiefpunkt 2024.
Um sich für die Saison bestmöglich auszurichten, hatte Teammanager Miodrag Kotur seine Augen auch auf die hochklassig besetzte Junioren-WM gesetzt. Doch zum Zuschlag eines neuen Talents kam es nicht. Leopard verkündete jüngst die Verpflichtung von David Almansa – der 2024 bereits eine volle WM-Saison im Snipers-Team absolviert hatte.
Der Vertrag mit Almansa kommt überraschend. Als 22. der abgelaufenen Saison dockt der Spanier mit einer wenig beeindruckenden Visitenkarte an. Immerhin zeigt der 18-Jährige nach einer völlig verkorksten ersten Saisonhälfte im Finale einen deutlichen Aufwärtstrend. In den Trainings tauchte der Spanier zuletzt regelmäßig in den Top-10 auf, doch in den Rennen blieb Almansa der Durchbruch versagt.
Wie es sich auf dem Podest anfühlt, ist der Startnummer 22 aber durchaus bekannt. In den beiden Jahren als Pilot der Junioren-WM stand er mehrfach auf dem Podest und gewann ein Rennen im Debütjahr.
Damit ist auch klar, Leopard Racing setzt alle Karten auf Adrian Fernandez, dem 2024 mit drei Podestplätzen in Folge (Indonesien, Japan, Australien) eine schöne Serie gelang. Der jüngere Bruder von Raul Fernandez gilt nach dem Weggang der Top-4 der Moto3-WM als logischer Mitfavorit.
Das Team, das erst 2015 in die Weltmeisterschaft kam und gleich im Premierenjahr mit dem Titelgewinn mit Danny Kent für eine Sensation im Fahrerlager gesorgt hatt, bleibt Honda trotz des Technik-Fiaskos in Malaysia (Motorschaden im Rennen bei beiden Piloten) als Kunde treu. Eine gute Nachricht auch für Neuzugang David Almansa, der in seinem Rookie-Jahr ebenfalls auf der Moto3-Honda aktiv war.
Moto3-WM-Stand nach 20 von 20 Rennen:
1. Alonso, 421 Punkte. 2. Holgado 256. 3. Veijer 242. 4. Ortola 224. 5. Munoz 172. 6. Fernandez 158. 7. Rueda 157 8. Piqueras 153. 9. Kelso 138. 10. Furusato 137. 11. Yamanaka 131. 12. Lunetta 112. 13. Nepa 93. 14. Suzuki 91. 15. Roulstone 66. 25. Dettwiler 2.
Konstrukteurs-WM:
1. CFMOTO, 421 Punkte. 2. KTM 333. 4. Honda 300. 4. Husqvarna 269. 5. GASGAS 265.