KTM-Moto3-Motoren: Bald laufen sie 2000 km lang
Maverick Viñales: Ein Motorschaden in Barcelona
KTM dominiert die Moto3-Weltmeisterschaft, mit Salom, Viñales, Rins und Folger befinden sich vier Fahrer mit den M33-250-ccm-Einzylinder-Viertakt-Triebwerken in der WM auf den ersten vier Rängen.
Aber trotzdem ist auch KTM vor technischen Problemen nicht gefeit. Sowohl Alex Rins als auch Maverick Viñales haben in dieser Saison schon kapitale Motorschäden beklagt.
Im Estrella-Galicia-0.0-Team von Rins kollabierte ein Motor nach 950 km. Bei Maverick Viñales macht ausgerechnet im Barcelona-GP-Qualifying ein Motor schlapp – mitten auf der Zielgeraden.
Für KTM-Kundendienstleiter Konrad Hefele sind diese Defekte gut erklärbar. «Wir hatten im Frühjahr eine Lieferung von fehlerhaften Pleueln», erzählt der Ex-Rennfahrer. «Bei den Frühjahrstests hat es einmal andere Pleuel gegeben, weil von den üblichen nicht genug vorrätig waren. Und aus dieser Serie war bei Rins noch so ein Pleuel verbaut. Wobei dieser Motor trotzdem zu früh eingegangen ist.»
Von diesen problematischen Pleueln ist momentan in der Moto3-WM keines mehr im Einsatz. Alllerdings teilweise noch in den Production-Racern, also in der IDM, CEV, CEV und so weiter.
Bei Viñales hatte der beim Catalunya-GP verstorbene Motor 1100 km hinter sich. Aber Viñales war zuvor mit diesem Triebwerk gestürzt, die Maschine lag lange mit laufendem Motor auf der Seite, bei mangelhafter Schmierung. Hefele: «Der Motor ist extrem lang ohne Öl gelaufen. Der Motor wurde noch nicht zerlegt. Aber theoretisch könnte sein, dass er wegen dem Sturz kaputt gegangen ist. Viñales ist damit nach dem Sturz noch genau zwei Runden gefahren, dann war er hin.»
KTM hat ein System installiert, das den Motor bei weniger als 0,6 bar Öldruck lahmlegen sollte. Aber dieses System erfüllte in Barcelona offenbar seine Aufgabe nicht.
KTM: Die Motoren für 2014 laufen schon
In der Saison 2013 dürfen in der Moto3-WM noch acht Motoren pro Fahrer verwendet werden, 2014 nur noch sechs. Die 54 PS starken 250er-Viertakter aus Munderfing müssen also nächstes Jahr rund 2000 km halten. Momentan laufen bereits M33-Motoren auf dem Prüfstand, die diese Laufleistung bewältigen sollen.
Momentan werden die KTM-Werksmotoren in der WM nach jeweils 1500 km getauscht. Aber die Teile der nächstjährigen Motoren, die jetzt schon auf dem Prüfstand laufen, sollen noch in der zweiten Saisonhälfte 2013 zum Einsatz kommen und die Lebensdauer verlängern.
Hefele: «Wir wollen das Material von 2014 schon in diesem Jahr einsetzen, damit wir Erfahrungswerte in der Praxis sammeln und sichergestellt ist, dass die Laufzeiten passen.»
In der IDM gewann das Freudenberg-Team erst beim vierten Event dieses Jahres (es gibt jeweils zwei Rennen) erstmals mit dem Production-Racer von KTM, es gab bis dahin etliche Defekte.
Die Ursache: In den Fliessband-Rennern waren Pleuel aus jener Serie verbaut, die den Motor von Rins hochgehen liess. Jetzt erhalten alle Käufer von Production-Racern die neuen Pleuel aus der WM-Serie.