Jack Miller (Rang 5): «Ich will mehr Rennen gewinnen»
Jack Miller
Der australische Moto3-WM-Leader Jack Miller kam mit klarer Verspätung in die Red-Bull-KTM-Box, denn er liess es sich nicht nehmen, den dritten Platz seines Kumpels Danny Kent (Red Bull Husqvarna) unmittelbar unter dem Siegerpodest mitzufeiern.
Miller erzählte von abenteuerlichen Vorkommnissen im Rennen, er zeigte dann Reifenspuren auf seinem Lederkombi her. «Die Spitze liegt heute so dicht beisammen, und da wir uns am Anfang im 9-Mann-Spitzenpulk gegenseitig aufgehalten haben, ist die Verfolgergruppe aufgerückt. In jeder Kurve gab es Überholmanöver, dadurch wurden die Zeiten langsamer, alles wurde schwieriger und unübersichtlicher. Ihr habt ja gesehen, die Gruppe wurde grösser und grösser.»
«Aber ich denke, ich bin ein halbwegs schlaues Rennen gefahren. Drei Runden vor Schluss lag ich ungefähr an zehnter Position. Ich bin das ganze Rennen hindurch ruhig geblieben und habe die Reifen für die letzten Runden geschont. Das schien alles bestens zu funktionieren... Ich war vor der letzten Kurve noch in Führung. Aber dann wurde ich eingeklemmt, und in dieser Position haben mich die Gegner der Reihe nach überholt. Da konnte ich nichts mehr machen...»
Immerhin hat sich Jack Miller im Gegensatz zu Alex Rins bei der Rundenzahl nicht vertan – der Spanier drehte eine Runde zu früh auf Platz 1 das Gas zu!
«Ja, immerhin wusste ich, wie viele Runden wir heute fahren müssen», grinste Miller.
Sieger Alexis Masbou meinte, Miller habe im Finish zu spät gebremst und deshalb den Schwung verloren. Miller: «Das mache ich immer... Das Spätbremsen ist meine Stärke. Einmal hatte ich ein bisschen ein schlechtes Gewissen, denn ich habe Rins berührt, weil ich den richtigen Gang beim Reinfahren in eine Kurve nicht reingebracht habe, deshalb bin zu viel zu schnell reingerollt. Dann bin ich Oliveira in die Seite gefahren, ich weiss nicht, ob das im Fernsehen zu sehen war. Aber er hat dann zwei Runden später – bumm! – diesen Gefallen erwidert. Dann waren wir wieder quitt. Das war gut. Die Piste hier in Brünn sorgt immer für gute Rennen. Und wenn es bald zu regnen beginnt, wird’s wohl noch ziemlich heikel werden bei den nächsten zwei Rennen.»
Miller führt in der WM jetzt mit 169 Punkten vor Alex Márquez (146) und Vazquez (145).
Miller: «Ja, wir haben den Abstand um zwei Punkte vergrössert. Das ist eine gute Sache. Aber mein grösstes Ziel ist es, weitere Rennen zu gewinnen. Darauf müssen wir uns für Silverstone und die folgenden Rennen konzentrieren. Márquez wird wohl der härteste Rivale in der WM sein. Wir haben noch sieben Rennen vor uns. Wir sind weiter in der WM in Führung, wir führen seit dem ersten Rennen die Tabelle an. Wir müssen einerseits den Abstand kontrollieren, anderseits wollen wir immer noch Siege einfahren...»