Misano: Was Binder, Bastianini und Mir sagten
Enea Bastianini, Brad Binder und Joan Mir
Durch seinen fulminanten Sieg in Misano baute KTM-Star Brad Binder seinen Vorsprung auf den gestürzten Jorge Navarro in der Gesamtwertung auf 111 Punkte aus. Navarro fiel auf den dritten WM-Rang zurück. Hinter Binder auf dem zweiten WM-Rang liegt nun Enea Bastianini, der 106 Punkte Rückstand auf den Südafrikaner hat. In den letzten fünf Saisonrennen sind noch maximal 125 zu holen. Das Team Red Bull KTM Ajo und Binder können schon in Aragón den Weltmeister-Titel feiern.
Über den möglichen Titelgewinn in Aragón wollte Binder nach seinem Sieg noch nicht sprechen. «Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll», erklärte der sichtlich gerührte Binder. «Das gesamte Jahr war einfach so gut. Auf der Strecke habe ich wirklich hart gepusht, aber ich wollte nichts Dummes machen. Ich habe versucht, noch etwas in der Hinterhand zu halten, daher stellte ich einfach sicher, dass ich in jeder Runde eine ähnliche Zeit fahre. Ich habe alles versucht, doch Enea konnte ich nicht abschütteln. Als ich sah, dass die Jungs hinter uns zwei Sekunden zurücklagen, habe ich mich etwas entspannt, wir konnten zu kämpfen beginnen. Ich wusste, dass ich Erster oder Zweiter werde. Ich versuchte, mich für die letzte Runde in die bestmögliche Position zu bringen und die Linie als Erster zu überqueren.»
Enea Bastianini, der 2015 in Misano seinen ersten GP-Sieg gefeiert hatte, war nach dem Kampf gegen Binder etwas enttäuscht. «Was das Resultat angeht, bin ich glücklich. Doch Binder war das gesamte Rennen sehr schnell. In diesem Rennen war seine Pace wirklich besonders hoch. In der letzten Runde schnappte er mich, es war aber unmöglich für mich zu kontern. Doch Platz 2 ist gut für mich uns das Team», erklärte der Honda-Pilot aus dem Gresini-Team, der auf WM-Rang 2 nach vorne rückte.
Rookie Joan Mir, der in Österreich seinen ersten GP-Sieg gefeiert hatte, schnappte sich Platz 3, nachdem er im Rennen von der Race Direction dazu aufgefordert worden war, die Plätze mit Nicolò Bulega zu tauschen, da er die Streckenmarkierung überfahren hatte. «Es war ein sehr hartes Rennen, aber eines der besten Rennen meiner Karriere. Trotz des schwierigen Qualifyings mit Platz 16 wusste ich, dass ich einen guten Rhythmus habe. Auch im Rennen war meine Pace stark. Als ich die Strafe auf der Tafel sah, dachte ich mir, dass ich Bulega so schnell wie möglich vorbeilassen muss, um wieder kontern zu können. Platz 3 ist wie ein Sieg für mich.»