Marc Márquez: «Habe das vor 2016 nicht verstanden»
Rennstürze wie hier in Australien waren 2016 eine Seltenheit bei Marc Márquez
Bereits für die Saison 2015 hatte sich Marc Márquez vorgenommen, im WM-Fight überlegter vorzugehen, doch er tat es nicht, stürzte in sechs Rennen und wurde nur WM-Dritter hinter Jorge Lorenzo und Valentino Rossi. Doch 2016 zeigte er, dass er seine Lektion gelernt hat. War es frustrierend für dich, nicht in jedem Rennen alles geben zu können? «Natürlich musst du in jedem Rennen pushen – am Maximum. Aber es ist sehr wichtig zu erkennen, wo das persönliche Maximum und das Limit jeweils liegen. Dann musst du die anderen Fahrer und auch deine Position vergessen und einfach am eigenen Maximum zu fahren. Das ist eine Sache, die ich vor diesem Jahr nie verstanden habe», räumt Márquez ein.
«In diesem Jahr habe ich versucht, konstanter zu sein, bis ich den Titel in der Tasche habe. Auf Phillip Island pushte ich dann wieder und stürzte. Das zeigte bereits, dass meine Strategie in diesem Jahr richtig war. Das war etwas Neues für mich. Es ist auch wichtig, immer weiter zu lernen und den eigenen Fahrstil weiter zu verbessern», erklärte der 23-Jährige gegenüber «motogp.com».
In Rennen wie Silverstone hast du deine Strategie aber für einige Runden über Bord geworfen. «Ja, ja, das stimmt», lachte der Weltmeister. «Das kann immer passieren. In Silverstone pushte ich etwas zu viel und war kurz neben der Strecke. Als ich nach dem Rennen in die Box kam, sagte mir mein Team, dass ich zu viel Risiko eingegangen war, denn ich hatte bereits einen Vorsprung, der es mir erlaubt hätte, hinter Valentino ins Ziel zu kommen. Doch wenn du gerade auf dem Bike sitzt, sind solche Überlegungen schwierig. Ich pushte schon in jedem Rennen am Limit. Mugello ist ebenfalls ein Beispiel dafür. Doch dort habe ich Platz 1 dann noch verloren. Fehler sind schnell gemacht, ich musste sehr konzentriert bleiben.»
Was hast du in diesen Jahr besser gemacht als deine Gegner? «Das ist schwierig zu sagen. Eine Sache, die in diesem Jahr wichtig war, war die Anpassungsfähigkeit, wenn es regnete oder die Strecke sehr rutschig war. Ich konnte mich wirklich schnell an alle Bedingungen anpassen. Ich denke, das war der große Unterschied zu den anderen Fahrern. Ich konnte meinen Fahrstil sehr schnell umstellen.»