Loris Baz (Ducati): «Ducati GP15 macht mich schnell»
«Ich will mir keine Ziele setzen. Ich muss mich Schritt für Schritt nach vorne arbeiten», sagt Avintia-Ducati-Pilot Loris Baz, bevor er nächsten Montag in Sepang auf sein MotoGP-Bike zurückkehrt und auf dem Sepang International Circuit den ersten Test der Saison 2017 absolviert.
Der Franzose Loris Baz freut sich, nach ein paar Wochen in der Heimat, wiede zur Arbeit zurückzukehren. Baz hat die Winterpause ausgenützt, um wieder in Form zu kommen. Er hat sich einer Operation am rechten Fuss unterzogen, bei der ihm alle Schrauben und Platten von den Unfällen des letzten Jahres entfernt wurden.
Baz konnte in der Rennpause auf allen erdenklichen Oberflächen mit seinen Motorrädern üben; auf Eis in der Schweiz, auf Sand auf Valentino Rossis Ranch in Tavullia und auf Asphalt während des Track Days letzte Woche in Valencia mit der Ducati Panigale von Avintia Racing.
Der 22-jährige Loris Baz will diese Woche in Requena noch Flat-Track fahren. Der WM-Zwanzigste von 2016 ist also bereit, in Sepang auf seine Ducati GP15 zu steigen. Loris Baz will sich Schritt für Schritt nach vorne arbeiten, um beim ersten Rennen in Katar sein Bestes geben zu können.
Loris, freust du dich auf den ersten Test der Saison?
Ja, ich kann es nicht mehr erwarten. Obwohl es gut war, ein paar Wochen abseits der Rennstrecke zu verbringen, habe ich es echt vermisst, mein MotoGP-Motorrad zu fahren. Ich bin zu Hause auf Eis und Schnee gefahren und war auf Rossis Ranch. Obwohl das Wetter dort schrecklich war, war es eine großartige Erfahrung.
Wir werden stärker. Letzte Woche hatte ich sogar die Möglichkeit, eine Ducati Panigale in Valencia zu fahren. Und wenn das Wetter gut ist, fahre ich diese Woche in Raquena Flattrack.
Wie war die Operation an deinem rechten Fuss? Gehören die Verletzungen der letzten Saison der Vergangenheit an?
Alles hat perfekt funktioniert. Ich habe jetzt einen brandneuen Fuß.
Du hast das Jahr nach einer schwierigen Saison mit einem Lächeln beendet, als du im November das erste Mal die Desmosedici GP15 getestet hast. Ist das der Grund, warum du es nicht erwarten kannst, auf die Strecke zurückzukehren?
Natürlich. Denn während der letzten zwei Tests hat sich bestätigt, dass ich immer noch Motorrad fahren kann. Ich hoffe, dass ich in der kommenden Saison mehr Glück habe. Aber ich will mir keine Ziele setzen, weil wir das letztes Jahr gemacht haben und sie dann nicht erreicht haben. Ich glaube, dass wir uns Schritt für Schritt steigern müssen.
Wir wollen den Motorsport genießen. Wenn wir das schaffen, werden wir schnell sein. Und wenn wir schnell sind, sind alle happy. Also müssen wir von Test zu Test und von Rennen zu Rennen arbeiten.
Letztes Jahr waren wir bei den Wintertests schon ziemlich gut, aber die Saison entpuppte sich dann als Desaster. Ich will beim ersten Rennen in Katar bereit sein. Darauf arbeiten wir hin während der Wintertests.
Du hast ein neues Motorrad und einen neuen Chefmechaniker. Wie war die Arbeit bei den Tests im November mit Paolo Zavalloni?
Ich habe mich wirklich gut gefühlt; das war eine positive Überraschung. Ich hatte Paolo schon früher gesehen, aber wir hatten noch nie miteinander gesprochen. Wir haben uns vom ersten Moment an gut verstanden; er scheint sehr motiviert zu sein.
Ich mag es, dass er sich meine Kommentare anhört und immer versucht, Lösungen zu finden, um das Motorrad zu verbessern und meinem Fahrstil anzupassen. Er ist zu Rossis Ranch gekommen und hat mir gesagt, dass er meine Daten von den Wintertests analysiert hat. Er hat auch schon einige Ideen für die kommenden Tests. Ich sehe, dass seine Motivation sehr hoch ist und er sich genau so freut wie ich, nächste Woche in Sepang die gemeinsame Arbeit zu beginnen. Ich mag diese Aufregung. Das ganze Team ist sehr motiviert.
Das neue Motorrad ist ziemlich unterschiedlich im Vergleich zu dem, das du letztes Jahr hattest. Wie hast du dich während des ersten Tests auf der GP15 gefühlt?
Das Gefühl war gut. Am wichtigsten war, dass ich keine Chattering-Probleme hatte – auf beiden Rennstrecken nicht. Das Motorrad fühlt sich besser an. Man merkt, dass es ein neueres Motorrad ist. Motor und Chassis zeigen eine klare Weiterentwicklung im Vergleich zum GP14.2-Bike vom letzten Jahr.
Mein Teamkollege Héctor Barbera hat letztes Jahr bewiesen, dass man auch auf einem zwei Jahre alten Motorrad gute Resultate erzielen kann. Ich glaube, dass ich 2017 besser mit der Spitze mithalten kann. Das Gefühl war seit dem ersten Test gut – und das ist positiv.