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Domenicali: «Ducati repräsentiert ein ganzes Land»

Von Manuel Pecino
Ducati-CEO Claudio Domenicali wettert gegen die Heldenverehrung von Rossi und Lorenzo und gegen die seiner Meinung nach zu geringe Wahrnehmung der Erfolge von Ducati.

Ducati beschäftigt derzeit 1.594 Mitarbeiter, verfügt über ein Netzwerk von 783 Vertriebs-Zentren und ist in 90 Ländern vertreten. Die Ducati Motor Holding lieferte 2016 weltweit 55.451 Motorräder an Kunden aus. Mit sieben neuen Modellen ist Ducati 2017 auf Expansionskurs. Zudem soll mit Jorge Lorenzo 2017 und 2018 auch wieder um den MotoGP-Titel gekämpft werden. Bisher konnte nur Casey Stoner 2007 einen Titel in der Königsklasse für Ducati einfahren.

«In den letzten 30 Jahren war Ducati der einzige nicht-japanische Hersteller, der einen Titel in der Königsklasse gewinnen konnte», betont Ducati-CEO Claudio Domenicali. «Das ist etwas, was die Beobachter und Medien oft vergessen. Das ist sehr wichtig für die industrielle Dynamik unseres Landes. Es macht die Menschen stolz, die nicht im Ausland studieren und dort eine Universität besuchen. Sich vorzustellen, dass Ingenieure, die ihr Studium in Mailand, Bologna oder Modena absolviert haben, Motoren bauen, die japanische Motoren schlagen… Das würde Schlagzeilen verdienen. Doch stattdessen scheint es, dass alles auf Valentino oder Lorenzo begrenzt ist.»

«Wir haben den kraftvollsten Motor in der MotoGP-Klasse. Wir stellen regelmäßig den Topspeed-Rekord auf. Dieser Motor wird in Borgo Panigale designt, in der Provinz Bologna in der Region Emilio Romagna. Das ist wichtig. Das sollte immer wieder betont werden. Und nicht nur wegen Ducati, sondern um jungen Menschen einen Anreiz zu geben, die immer mehr Schwierigkeiten haben, ihre Zukunft zu gestalten. Dass wir im Süden Italiens 35 bis 40 Prozent Arbeitslosigkeit verzeichnen, ist ein Desaster im Hinblick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse.»

«Wenn ein aufstrebender junger Ingenieur sich bewirbt, die Arbeit zu machen, die wir bei Ducati tun, dann werden wir unser Bestes tun, um ihm wachsen zu helfen. Auf der anderen Seite steht natürlich das Interesse des Fans, was in Ordnung ist. Aber aus meiner Sicht sollte auch das in der italienischen Presse beachtet werden», mahnt Domenicali.

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