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Jorge Lorenzo (8.): Warum mit der alten Verkleidung?

Von Günther Wiesinger
Ducati-Werkspilot Jorge Lorenzo lieferte am Samstag beim Katar-Test einen Crash ab und hielt sich danach vom neuen «Aero Body» fern. Platz 8 war für ihn keine Enttäuschung – er verzichtete auf den weichen Hinterreifen.

«Gestern habe ich mit der Ducati erstmals das Klassement angeführt, am Samstag bin ich mit der Ducati erstmals gestürzt», bemerke Jorge Lorenzo nach Platz 8 am zweiten MotoGP-Testabend auf dem Losail International Circuit in Doha/Katar. «Ich betrachte den Samstag trotzdem als positiven Tag, abgesehen von unserer Position im Ergebnis von Tag 2. Die Resultate sind aber nicht sehr aussagekräftig. Denn neben von Marc bin ich der einzige Fahrer im Feld gewesen, der den weichen Hinterreifen nicht verwendet hat. Dieser Reifen bringt aber beim ‚initial grip’ eine gewaltige Verbesserung.»

Tatsächlich: Jonas Folger sprach sogar von «einer halben Sekunde».

Mit einer ähnlichen Steigerung wäre Lorenzo für einen Top-3-Platz in Betracht gekommen.

«Aber am späteren Abend ist der Asphalt sehr stark abgekühlt, ich habe nach dem Crash nicht mehr unbedingt das nötige Vertrauen gehabt, um noch einmal zu attackieren», ergänzte der Ducati-Fahrer.

«Wir werden am Sonntag noch sehr viel ausprobieren, in erster Linie die weicheren Reifen, sie werden sicher viel mehr Vertrauen vermitteln», vermutet der dreifache MotoGP-Weltmeister. «Aber eines lässt sich bereits sagen: Wir sind mit der Ducati hier in Losail stärker als auf anderen Pisten.»

Das weiß auch Dovizioso: Er war in Doha beim Grand Prix zweimal hintereinander auf Platz 2 – 2015 und 2016, einmal hinter Rossi, einmal hinter Lorenzo, also zweimal hinter einer Yamaha.

«Ich wollte mich am Samstag auch beim Bremsen gegenüber Dovi verbessern, aber das ist nicht so vorbildlich gelungen», setzte der Mallorquiner fort. «Ich habe die Zeitverbesserung in erster Linie durch ein besseres Fahren geschafft.»

Lorenzo ließ sich am Samstag in Katar nicht mit der neuen Aerodynamik behelligen, er ließ sie von seinem Teamkollegen Dovizioso einem Praxistest unterziehen.

Lorenzo: «Ich hatte beim Setting noch Aufholbedarf, es gab einfach nicht genug Zeit dazu. Hoffentlich können wir das am Sonntag nachholen.»

Wird Lorenzo auch eine Rennsimulation fahren? «Vielleicht», entgegnete er – und ließ das im Ungewissen.

«Bisher verlangt dir die Ducati körperlich noch sehr viel ab, deshalb wäre es wichtig, einen richtigen Long-run zu fahren», stellte der 29-jährige Spanier dann fest. «Wir müssen auch verstehen lernen, wie sich die Reifen über eine längere Distanz verhalten. Vielleicht nehme ich für den Long-run sogar weiche Reifen, um ihre Lebenszeit über möglichst viele Runden zu testen. Dann werden wir schauen, was wir über die Distanz mit der Elektronik alles bewerkstelligen können.»

Die Katar-Samstag-Zeiten, 23 Uhr Ortszeit (21 Uhr MEZ)

1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:54,455
2. Valentino Rossi, Yamaha, 1:54,732
3. Jonas Folger, Yamaha, 1:54,917
4. Cal Crutchlow, Honda, 1:55,032
5. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:55,121
6. Marc Márquez, Honda, 1:55,196
7. Álvaro Bautista, Ducati, 1:55,245
8. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:55,344
9. Scott Redding, Ducati, 1:55,353
10. Johann Zarco, Yamaha, 1:55,354
11. Karel Abraham, Ducati, 1:55,420
12. Andrea Iannone, Suzuki, 1:55,545
13. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:55,583
14. Danilo Petrucci, Ducati, 1:56,680
15. Loris Baz, Ducati, 1:55,808
16. Dani Pedrosa, Honda, 1:55,875
17. Alex Rins, Suzuki, 1:56,110
18. Tito Rabat, Honda, 1:56,214
19. Jack Miller, Honda, 1:56,251
20. Sam Lowes, Aprilia, 1:57,276
21. Pol Espargaró, KTM, 1:57,648
22. Bradley Smith, KTM, 1:57,267
23. Mika Kallio, KTM, 1:57,688

Die Katar-Freitag-Zeiten, 23 Uhr Ortszeit (21 Uhr MEZ)

1. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:54,818
2. Maverick Vinales, Yamaha, 1:55,179
3. Cal Crutchlow, Honda, 1:55,420
4. Karel Abraham, Ducati, 1:55,613
5. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:55,617
6. Jonas Folger, Yamaha, 1:55,641
7. Valentino Rossi, Yamaha, 1:55,679
8. Dani Pedrosa, Honda, 1:55,691
9. Johann Zarco, Yamaha, 1:55,704
10. Andrea Iannone, Suzuki, 1:55,751
11. Danilo Petrucci, Ducati, 1:55,829
12. Marc Márquez, Honda, 1:55,900
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:55,915
14. Jack Miller, Honda, 1:56,015
15. Scott Redding, Ducati, 1:56,084
16. Álvaro Bautista, Ducati, 1:56,116
17. Loris Baz, Ducati, 1:56,193
18. Alex Rins, Suzuki, 1:56,941
19. Pol Espargaró, KTM, 1:56,666
20. Sam Lowes, Aprilia, 1:57,091
21. Tito Rabat, Honda, 1:57,456
22. Mika Kallio, KTM, 1:58,039
23. Bradley Smith, KTM, 1:58,754

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