Miller forderte Erklärung: Die Ausrede von Bautista
Alvaro Bautista wertet seinen Crash als normalen Rennunfall
Jack Miller hielt sich vom zehnten Startplatz weg auf der Marc VDS-Honda wacker, er lag nach drei Runden an zehnter Position vor Danilo Petrucci und Alvaro Bautista. Doch in der sechsten Runde fand er sich gemeinsam mit Aspar-Ducati-Pilot Bautista im Kiesbett wieder.
«Ich war am Limit unterwegs, ähnlich wie auf einer Quali-Runde, aber er wollte trotzdem innen vorbei», schilderte Miller. «Dabei weiß jeder, dass kaum jemand später bremst als ich. Mir war bewusst, er wird sein Motorrad so niemals abbremsen können... Ich war bereits mitten in der Kurve, das Bike von Bautista fuhr aber neben mir immer noch geradeaus. Ihm ist das Vorderrad weggerutscht und er hat mich abgeräumt. Ich habe das kommen sehen. Ich wusste, jetzt fliegt zumindest einer von uns beiden runter.»
Der Spanier hat den Australier über den Haufen gefahren. Miller schubste ihn dann im Kiesbett zornig zu Boden. Er bekam dafür von der Rennleitung eine Geldstrafe von 1000 Euro aufgebrummt. «Ich weiß, das ist nicht die richtige Art, wie man sich nach so einem Zwischenfall verhält», entschuldigte sich der 22-Jährige.
Zurück im Fahrerlager stellte er Bautista in der Box zur Rede. «Es stimmt, dass zu Rennbeginn einige Fahrer andere von der Strecke gedrängt haben», räumte der Spanier ein. «Aber ich fuhr ganz normal auf meiner Linie. Ich versuchte Miller zu überholen und war auf der Kurveninnenseite. Vielleicht war die Strecke dort vom Grip kritischer. Mir rutschte das Vorderrad weg, unglücklicherweise stürzte ich und riss ihn mit. Wenn man so weit hinten startet, können solche Dinge geschehen.»
Und was meinst du zu dem Schubser? Bautista: «So etwas ist nie gut für das Image des Sports. Dass er mein Bike getreten hat, ist aber noch hässlicher als der Schubser. Das Motorrad kann ja nichts dafür. Ich will nicht beurteilen, ob er die Strafe verdient hat oder nicht, das ist Sache der Leute, die das zu entscheiden haben. Ich würde so etwas nie tun, weil es ein Rennunfall war. Jack hat sich bei mir für den Schubser entschuldigt, er verstand meine Erklärungen, wir haben es unter ‹kann passieren› abgeordnet. Ich fühle mich mies, weil ich einen anderen aus dem Rennen gekegelt habe.»