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Jorge Lorenzo (Ducati): «Erwartungen waren zu hoch»

Von Frank Aday
Ducati-Neuling Jorge Lorenzo

Ducati-Neuling Jorge Lorenzo

In Jerez schaffte Jorge Lorenzo bei seinem vierten Rennen für Ducati erstmals den Sprung auf das MotoGP-Podest. Im Anschluss sprach er über seine Schwierigkeiten und seinen Vorgänger Andrea Iannone.

In Jerez gelang Jorge Lorenzo ein erster Durchbruch seit seinem Wechsel in das Ducati-Werksteam. Der Mallorquiner preschte mit der Desmosedici auf Platz 3 und sicherte seinen ersten Podestplatz für die Roten. Beim anschließenden MotoGP-Test am Montag landete Lorenzo mit 1:39,124 min auf dem sechsten Platz direkt hinter seinem Teamkollegen Dovizioso, auf den er nur 0,094 sec einbüßte. Auf die Bestzeit von Yamaha-Pilot Maverick Viñales fehlten Lorenzo 0,489 sec.

«Das Problem ist, dass die Erwartungen zu Beginn zu hoch waren», erklärte Lorenzo im Hinblick auf seinen Wechsel zu Ducati. «Als ich 2008 in die MotoGP-Klasse kam, war die Yamaha ein Sieger-Bike. Und es war eine Maschine, die besser zu meinem Fahrstil passte. Die Ducati ist im Moment nicht das kompletteste Bike. Sie ist auf den Geraden sehr, sehr schnell. Diese Maschine braucht aber den genauen Gegensatz zu meinem bisherigen Fahrstil. Ich muss mich mehr anpassen, als viele erwarteten.»

Wie sahen deine eignen Erwartungen aus? «Ich dachte, dass die Wingelts weniger Auswirkungen hätten. In Jerez nicht so sehr. Aber ich hatte mit weniger Schwierigkeiten gerechnet. Ich habe es bisher nie erlebt, Rückschritte zu machen. Wenn mir ein Fortschritt gelang, blieb ich auf diesem Level und ging Schritt für Schritt weiter. Die Ducati konnten wir noch nicht so entwickeln, dass ich als Fahrer den Unterschied zu den anderen Piloten auf dieser Maschine machen kann», erläuterte der fünffache Weltmeister, der in der WM-Tabelle als Neunter 13 Punkte hinter seinem Teamkollegen Andrea Dovizioso liegt.

«Unsere Maschine funktioniert besser, wenn der Grip am Hinterrad groß ist», bestätigte Lorenzo. «Darum nahmen wir im Warm-up noch weitere Modifikationen vor, um mehr Grip am Hinterrad zu erzeugen. Ich muss auch meinen Fahrstil noch mehr darauf anpassen.»

In Jerez klemmte sich Suzuki-Pilot Andrea Iannone, der 2016 für Ducati in Österreich gewann, am Samstag an die Fersen seines Nachfolgers. «Daran bin ich schon gewöhnt», lachte Lorenzo. «Es spielt auch keine Rolle, auf welchem Bike ich gerade sitze oder welches er fährt. Er ist einer von diesen Fahrern, die wie Fliegen sind. Egal wo du bist, sie sind auch da. Das ist aber nicht verboten. Diese Fahrer, die auf andere warten, sind meist nicht gerade die stärksten Fahrer. Sie kämpfen nicht um Titel. Man ärgert sich in diesem Moment, aber man muss das dann schnell vergessen.»

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