Lin Jarvis (Yamaha): «Gibt kein großes Problem»
Obwohl Maverick Viñales die WM-Führung zunächst an Andrea Dovizioso verlor und nun als WM-Zweiter hinter Honda-Pilot Marc Márquez liegt, sind die Titelchancen von Yamaha noch intakt. Nur fünf Zähler trennen den Spanier von der WM-Führung, Altmeister Valentino Rossi liegt als WM-Vierter nur zehn Punkte zurück. Zudem erfreuen die MotoGP-Rookies Johann Zarco und Jonas Folger im Tech3-Team mit starken Resultaten. Beide standen 2017 bereits auf dem Podest und belegen die Gesamtränge 6 und 7.
Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis hat noch mehr Erfreuliches zu berichten: «Mit Movistar Yamaha führen wird die Teamwertung an, zudem liegen wir auch in der Konstrukteurs-WM vorne. Unsere beiden Piloten befinden sich außerdem unter den Top-4 der Fahrerwertung. In dieser Saison geht es unglaublich eng zu. Meiner Meinung nach ist es auch eine sehr ungewöhnliche Saison.»
Neben drei Siegen in den ersten fünf Rennen und Platz 2 in Mugello erlebte Yamaha-Neuzugang Maverick Viñales jedoch auch einige Rückschläge. «Maverick hat die Saison sehr stark begonnen. Er gewann die ersten beiden Rennen, dann folgte eine kleine Pause, doch in die Le Mans siegte er wieder. Mit drei Siegen hat Maverick 2017 bisher mehr Rennen gewonnen als jeder andere MotoGP-Fahrer», lobt Jarvis, denn Márquez gewann zwei Läufe, Dovizioso ebenfalls, Rossi und Pedrosa jeweils einen.
«Maverick ist in großartiger Form, doch er musste auch schon zwei Nuller hinnehmen. Es gibt aber kein großes Problem», versichert Jarvis gegenüber «motogp.com». «Das zeigt nur, wie wichtig Konstanz in dieser Saison ist.»
«Valentino hat ein Rennen gewonnen. Assen war ein sensationeller Sieg unter sehr schwierigen Bedingungen. Ich würde also sagen, dass beide Fahrer in großartiger Form sind. Wir müssen so weitermachen, das Bike entwickeln und pushen, um Rennen zu gewinnen. Doch wir müssen auch Fehler vermeiden.»
Jarvis räumt ein, dass bei Yamaha 2017 nicht alles nach Plan läuft. «Es wurde viel über unser Chassis diskutiert, denn wir begannen die Saison mit einem neuen 2017er-Chassis, doch wir erlebten sehr überraschende Situationen. Darum haben wir einige Dinge am Bike nochmals überdacht. Aber wir haben auch vier Rennen gewonnen, also ist unsere Maschine sehr gut. Es geht um Nuancen bei der Kombination von Bike, Reifen, Fahrer und Streckenbedingungen. Diese Kombination muss überall perfekt sein. Das bedeutet, dass wir an jedem Detail arbeiten müssen. In der zweiten Saisonhälfte werden wir einige neue Dinge testen. Unsere Ingenieure sehen sich alle unsere Schwächen an und versuchen, unsere Stärken weiter zu verbessern. Alle Kleinigkeiten müssen ineinandergreifen», betont Jarvis.