Hervé Poncharal: «Wir helfen dem Yamaha-Werksteam»
«Durch die wettbewerbsfähige Situation, mit den sechs Werken, mit den eng beieinander liegenden Zeiten, mit den vielen Sieganwärtern – diese Situation macht s für die Zuschauer und für die Medien um so viel spannender. Wir haben in diesem Jahr bei Tech3-Yamaha schon zwei Podestplätze errungen – durch Johann in Le Mans, durch Jonas in Deutschland. Solche Ergebnisse machen es uns viel leichter, unsere Sponsoren vom Mitmachen zu überzeugen. Ich behaupte ja nicht, dass unsere Fahrer in der Weltmeisterschaft am Schluss der Saison vor Maverick Viñales und Valentino Rossi liegen werden. Damit rechnen wir auf keinen Fall», sagt Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal.
Kommen jetzt die japanischen Yamaha-Ingenieure häufiger in die Tech3-Box als früher, um nach den Daten und nach der perfekten Abstimmung für die Reifen zu forschen? «Sie sind auch früher immer zu uns gekommen», versichert Poncharal.
Poncharal weiter: «Ich habe am Samstag in Deutschland mit Suzuki-Teammanager Davide Brivio gesprochen... Wenn du eine Situation hast wie beim Catalunya-GP, wo die vier Yamaha-Fahrer hinten und vorne die Medium-Mischung verwendet haben, aber die beiden Fahrer aus dem Kundenteam kamen im Rennen vor den Werkspiloten ins Ziel... So etwas zeigt ja nicht, dass unser Team besser ist. Aber zumindest kann das Yamaha-Werksteam Vergleiche in so einer Situation ziehen. Sie grübeln dann darüber nach und suchen nach den Ursachen. Warum sind die andern schneller und besser als wir? Yamaha hat immer unsere Daten angeschaut. Gegenüber Werken wie Suzuki hat Yamaha einen Vorteil – bei Suzuki fehlt das Kundenteam. Jetzt stecken sie bei Suzuki in Schwierigkeiten und wissen nicht, was die Ursache ist. Wenn du Daten von vier Bikes und vier unterschiedlichen Piloten hast, ist das besser, als wenn du nur zwei Fahrer hast.»
Doch Hervé Poncharal sagt ohne Umschweife: «Unser Technikpaket stammt aus der Vergangenheit. Wir haben seit dem Saisonstart in Katar kein Detail verbessert oder weiterentwickelt. Unser 2016-Motorrad ist nicht die MotoGP-Zukunft von Yamaha. Aber unsere Performance hilft den Yamaha-Ingenieuren, wenn sie die M1 weiterentwickeln, wenn sie ein neues Chassis und eine neue Suspension und so weiter für das Werksteam bringen. Wenn sie die Ergebnisse von unseren Fahrern sehen, dann können sie erkennen, ob sie bei der Entwicklung in die richtige Richtung gehen oder nicht.»