MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Hoffnung in der Katar-Krise: Zeichen der Entspannung

Von Otto Zuber
Es tut sich was in der Katar-Krise: Die vier Staaten, die das Golfemirat mit Sanktionen isoliert haben, gehen einen Schritt auf Katar zu. Statt 13 Forderungen müssen nur sechs grundlegende Prinzipien erfüllt werden.

Nachdem Saudi-Arabien, Bahrain, Ägypten und die vereinigten Arabischen Emirate (VAE) noch mit weiteren Sanktionen gegen Katar gedroht haben, geht das arabische Quartett einen Schritt auf das Golfemirat zu: Der saudische UNO-Botschafter Abdullah al-Muallimi erklärte, dass die Aussenminister der vier arabischen Staaten in einer Sitzung vom 5. Juli 2017 in Kairo sechs grundlegende Prinzipien festgelegt hätten, die Katar erfüllen muss.

Demnach muss sich Doha verpflichten, Terrorismus und Extremismus zu bekämpfen. Extremistische Vereinigungen sollen Katar nicht mehr als Rückzugsraum nutzen können und deshalb soll das Land auch die Finanzierung solcher Gruppierungen verhindern. Eine weitere Forderung der vier Aussenminister betrifft die Provokationen Katars, die das Land künftig zu unterlassen habe. Über die Umsetzung könne man sprechen, betonte der saudische Diplomat, der aber auch klarstellte: Die Prinzipien selbst sind nicht verhandelbar.

Sollte Katar auf die neuen Forderungen eingehen, atmen nicht nur die FIFA-Verantwortlichen auf, weil die Katar-Krise die Durchführung der für 2022 geplanten Fussball-WM gefährdet. Auch die Teams, Sponsoren, Fahrer und Veranstalter der Superbike-WM hoffen auf eine schnelle Beilegung des Streits, damit am 3. und 4. November 2017 auf dem Loswill Circuit in Doha das WM-Finale 2017 stattfinden kann.

Auf gute Neuigkeiten hofft natürlich auch Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta, den für März 2018 planen die MotoGP-Verantwortlichen den Katar-Test für alle drei Klassen sowie den Saisonauftakt, der seit 2007 auf dem Wüstenkurs stattfindet. 2008 veranstaltete Katar übrigens den ersten Nacht-GP der Motorrad-WM-Geschichte.

Ursprünglich hatten die vier Staaten 13 Forderungen an Doha gestellt, um Sanktionen aufzuheben, die Katar in die wirtschaftliche und diplomatische Isolation getrieben haben. Dazu gehörte auch die Forderung nach der Schliessung des Nachrichtensenders Al-Jazeera, die nun vom Tisch zu sein scheint.

Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate,  Bahrain und Ägypten haben bekanntlich am 5. Juni 2017 die diplomatischen Beziehungen zu Katar mit sofortiger Wirkung abgebrochen. Jemen, die sogenannte Gegenregierung im ostlibyschen al-Baida, die Malediven und Mauritius haben erklärt, diesem Schritt zu folgen.

Saudi Arabien hat damals die Land-, Luft- und Seegrenzen zu Katar geschlossen und den Land-, Luft- und Seeverkehr unterbrochen. Seit dem 6. Juni 2017 wurde auch von Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emirate der Land-, Luft- und Seeverkehr mit Katar bis auf weiteres eingestellt. Diese Länder verweigern Qatar Airways die Lande- und Überflugrechte und haben ihren eigenen Fluggesellschaften untersagt, den neuen Hamad International Airport in Doha anzufliegen.

Der Grund: Die Länder werfen Katar Unterstützung von Terroristen und enge Kontakte zu Saudi-Arabiens Erzfeind Iran vor. Das Golfemirat hatte die Vorwürfen zurückgewiesen und von falschen Behauptungen gesprochen. Das Aussenministerium in Doha erklärte, dass man sich aktiv am Kampf gegen Terrorismus beteilige und die Vorwürfe nur ein Versuch seien, Katar anzuschwärzen.

Ausserdem signalisierte das Land unlängst, dass man genügend Reserven habe, um die Krise auch längerfristig aussitzen zu können. Zentralbank-Gouverneur Abdullah bin Saud Al Thani erklärte gegenüber dem Sender CNBC, dass man genug Geld habe, um jede Art von Schock zu verkraften. Die katarische Notenbank gab denn auch bekannt, über Reserven in Höhe von 340 Milliarden Dollar (beinahe 300 Mia. Euro) zu verfügen.

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