Petrucci: «Gebe mir eine etwas schlechtere Note»
Mit der ersten Saisonhälfte kann Danilo Petrucci zufrieden sein. Der Ducati-Pilot aus dem Octo Pramac Racing Team schaffte es in neun GP-Einsätzen zwei Mal aufs Podest und belegt nun zur WM-Halbzeit mit 66 Zählern den achten Tabellenrang. Dafür bekam er von seinem Crewchief Daniele Romagnoli die Note 8 von 10.
Darauf angesprochen erklärt der Italiener im Interview mit den Kollegen von «GPOne»: «Das wusste ich nicht, aber das ist eine gute Note. Wir haben einige gute Sachen gemacht, vor allem in den letzten vier Rennen. Und ich denke, er hat mich gut bewertet, um mich vor der zweiten Saisonhälfte zu motivieren.»
Er selbst würde seine Leistung nicht ganz so hoch einschätzen, erklärt «Petrux» selbstkritisch: «Ich würde mir eine etwas schlechtere Note geben, da ich ehrgeizig bin und weiss, dass ich noch einen Schritt nach vorne machen muss, um zur Spitzengruppe der MotoGP-Fahrer aufzuschliessen. In diesem Jahr konnte ich zwar Fortschritte erzielen, aber da fehlt noch ein Stück, um konstant mit den Besten mitfahren zu können.»
Mit Blick auf die einzelnen Rennwochenenden erklärt der 26-Jährige aus Terni: «In Mugello lief es richtig gut, während ich in Barcelona zu viel wollte und am Ende einen Fehler machte. Ich war auch auf dem Sachsenring schnell unterwegs, doch da ist irgendetwas passiert, das wir noch nicht verstehen. Wenn man sich den Reifen zum Rennende anschaut, dann sieht man klar, dass da ein Problem war.»
Petrucci kann auch die Startschwierigkeiten erklären, die er zu Beginn der Saison hatte. «Ich war durch das neue Bike etwas eingeschränkt, musste viel Testarbeit verrichten und das hat uns während der Wochenenden viel Zeit gekostet. Doch die Ducati hat sich als konkurrenzfähig erwiesen und seit Le Mans läuft es rund», fasst er zusammen.
Und warum entschied er sich, bei Octo Pramac Racing ein Werksbike zu fahren, ohne Werksfahrer-Status zu haben, statt zu Aprilia zu gehen? «Weil ich es mag, die Dinge richtig in Angriff zu nehmen. Und es war auch schlicht nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Ducati macht einen super Job und ich fühle mich als Teil des Projekts. Das Beweist auch der Test in Misano. Ich denke, ich bin wichtig für das Team und deshalb hätte ich es jetzt nicht verlassen wollen. Hätte ich einen anderen Weg gewählt, dann würde die zweite Saisonhälfte bestimmt anders verlaufen, dessen bin ich mir sicher.»
«Persönlich macht es mehr Sinn, einen 2-Jahres-Vertrag unterschrieben zu haben, weil dieser Kontinuität gewährt. 2019 werden alle Bikes frei, deshalb schlage ich damit auch keine Türen zu», erklärt Petrucci weiter. Er betont auch: «Mein Ziel ist immer noch, in jenem Jahr das rote Bike zu fahren – und zwar das Richtige, im Werksteam. Ich weiss, dass mich Ducati im Blick hat. Wenn ich alles richtig mache, dann schaffe ich es ins Werksteam.» Und er scherzt: «Wenn nicht, dann muss ich mir einen neuen Job suchen.»