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Honda in MotoGP: Motorschäden sind eine Seltenheit

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez noch vor Dovizioso, Crutchlow und Lorenzo

Marc Márquez noch vor Dovizioso, Crutchlow und Lorenzo

Der letzte Motorschaden einer Repsol-Honda in einem MotoGP-Rennen passierte im Jahr 2007. Doch beim Silverstone-GP erlebte nun ausgerechnet Marc Márquez dieses Desaster.

Nach dem Motorschaden des Repsol-Honda-Werkspiloten Marc Márquez beim British Motorcycle Grand Prix in Silverstone setzte das große Rätselraten ein.

Wann ist zum letzten Mal eine Repsol-Honda in einem Rennen mit kapitalem Motorschaden stehen geblieben? Aus dem Stegreif konnte niemand diese Frage beantworten.

«Das war irgendwann auf dem Sachsenring bei Nicky Hayden, wahrscheinlich 2007 zu Beginn der 800-ccm-Ära», mutmaßte ein Experte. Aber Hayden kam auf dem Sachsenring immer ins Ziel.

Sein Motor platzte damals 2007 im Training. Doch auf Phillip Island ereilte Haydens Honda 2007 im Rennen ein Motorschaden.

Als Dani Pedrosa gestern gefragt wurde, ob er im Rennen in fast zwölf Jahren jemals von einem Motorschaden heimgesucht worden sei, mußte er lange nachdenken. «Nur im Training, nie im Rennen», versicherte er dann.

Sete Gibernau, jetzt Riding Coach von Pedrosa, glaubte fälschlicherweise, der letzte Motorschaden bei Honda sei wohl ihm passiert – und zwar 2005 in Valencia.

Weltmeister Marc Márquez grübelte auch eine Weile und behauptete dann, er könne sich in seinen viereinhalb Jahren bei Repsol-Honda an gar keinen Motorschaden erinnern.

Da lässt ihn sein Gedächtnis aber sauber im Stich. Der dreifache MotoGP-Weltmeister musste seine RC213V 2015 im Texas-Qualifying im ersten Run wegen eines Motorschadens abstellen. Er setzte dieses Triebwerk nachher nie wieder ein. Es war tatsächlich geschlachtet worden.

HRC nahm es aber nicht aus der Allocation, denn damals waren nur fünf Triebwerke pro Fahrer und Saison erlaubt. Und so wurde der Konkurrenz bis zum WM-Finale vorgegaukelt, dieser Motor sei noch immer einsatzbereit.

Der gestrige Motorschaden bringt Honda nicht in Verlegenheit, denn seit 2016 sind wegen der Einheits-ECU wieder sieben Motoren pro Saison gestattet. Honda verfügt über die größte Lebensdauer; manche Honda-Fahrer haben eine GP-Saison schon mit vier MotoGP-Triebwerken überstanden.

Auch Stefan Bradl, bei LCR-Honda 2012, 2013 und 2014 in der MotoGP-WM unterwegs, kann sich an ein Motordebakel erinnern. «Beim Sepang-Test in Malaysia 2012 hatte Dani Pedrosa einen kapitalen Motorschaden. Wir durften dann praktisch einen Tag lang nicht fahren, weil in Japan inzwischen die Ursache des Defekts ergründet wurde», erinnert sich Bradl.

Und Repsol-Honda-Teamprinzipal Livio Suppo, der bis Ende 2009 bei Ducati Corse MotoGP-Teammanager war, erinnert sich: «Sete Gibernau hatte 2005 bei Honda in Valencia einen Motorschaden. Und seltsamerweise hatte er dann im ersten Rennen 2006 in Jerez bei uns bei Ducati auch wieder einen.»

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