Suzuki-Team steigert sich – Podestplatz fehlt noch
Heftiger Dreikampf: Iannone (29) hetzt Rossi (46) und Zarco
Welch ein Unterschied bei den letzten MotoGP-Rennen: Das Suzuki Ecstar-Team hat aus dem Jammertal herausgefunden, in dem die Truppe in der ersten Saisonhälfte steckte.
In Motegi und Phillip Island sicherten sich Andrea Iannone und Alex Rins je zwei Top-Ten-Plätze. Iannone fuhr bei den letzten zwei Rennen die Plätze 4 und 6 heraus; Rookie Rins wurde Fünfter und Achter.
Auch wenn die WM-Positionen noch nicht den Erwartungen entsprechen, Iannone liegt an 15. und Rins an 18.. Stelle, so ist eine klare Steigerung erkennbar.
Andrea «The Maniac» Iannone kämpfte in Phillip Island gestern mit der GSX-RR wie ein Löwe. Und er legte sich hier wie im Jahr 2015 besonders mit Valentino Rossi an.
Der Aufwärtstrend beim Suzuki-Team ist sichtbar: Iannone büsste in den 27 Rennrunden auf Phillip Island nur 3,871 Sekunden auf Sieger Márquez ein, Rins 12,206 Sekunden.
Das sah in Barcelona im Juni noch ganz anders aus. Das Suzuki Ecstar-Team erlebte beim Catalunya-GP den Tiefpunkt der Saison: 16. Andrea Iannone. 17. Sylvain Guintoli. Sie trafen mit 43,2 und 44,6 Sekunden Rückstand im Ziel ein.
Damals musste Projektleiter Satoru Terada den Hut nehmen, Shinichi Sahara kehrte in Barcelona nach sechs Jahren Unterbrechung als neuer Projektleiter zurück. Er fand einen Scherbenhaufen vor.
Seither hat Ex-Weltmeister Kevin Schwantz eine Beraterrolle, er war auch in Motegi dabei – und macht konkrete Verbesserungsvorschläge. «Dem Suzuki-Team fehlt die Motivation», hatte Schwantz beim SPEEDWEEK.com-Interview beim Deutschland-GP gewettert.
Maverick Viñales hat mit der Suzuki GSX-RR 2016 einen Sieg und drei weitere Podestplätze errungen. Suzuki steckt jetzt alles Geld und alle Energie in die MotoGP-WM und hat sich sogar aus der Cross-WM der Klassen MX2 und MXGP zurückgezogen.
Ein Podestplatz fehlt 2017 allerdings noch in der Bilanz der Blauen.
Ein Nachteil: Durch die Podestplätze von Viñales verlor Suzuki für 2017 die Vorteile eines «concession teams». Nur die Neueinsteiger (jetzt noch Aprilia und KTM) dürfen unbeschränkt testen, sie bekommen 9 statt 7 Motoren pro Saison und Fahrer, ausserdem st bei ihnen die Motorenentwicklung ab dem Saisonstart nicht eingefroren.