Valentino Rossi: «Drücke keinem Team die Daumen»
Valentino Rossi und Johann Zarco waren zwei der sechs MotoGP-Stars, die sich in Le Mans den Fragen der Journalisten stellten
Die beiden Tests in Jerez und Mugello brachten für Valentino Rossi offenbar nicht den erhofften Fortschritt. Der Yamaha-Pilot erklärte in der Pressekonferenz von Le Mans gewohnt direkt: «Ja, wir stecken in einer schwierigen Situation, in Jerez war ich weder schnell noch stark. Leider haben wir bei den darauffolgenden Tests in Jerez und Mugello auch nicht so viel Zeit gefunden – mitunter, weil wir sehr viel ausprobiert haben.»
«Ich denke, wir sind etwa auf dem gleichen Niveau wie in Jerez», dämpfte der neunfache Champion die Erwartungen seiner vielen Fans, und erklärte auf die Frage, wann Yamaha die aktuellen Elektronik-Probleme seiner Meinung nach in den Griff bekommen werde: «Das ist schwer zu sagen, ich hoffe natürlich so schnell wie möglich. Die Yamaha-Ingenieure arbeiten hart daran, aber vielleicht braucht es noch etwas Zeit, weil man unterschiedliche Dinge ausprobieren muss. Ich hoffe, dass wir nicht erst bis zur zweiten Saisonhälfte warten müssen, bis wir diese Probleme im Griff haben werden.»
Und der 39-jährige MotoGP-Star fügte eilends an: «Aber die M1 funktionierte in den vergangenen Jahren ganz gut auf dieser Strecke und ich war auch schnell unterwegs. Ich habe hier zwar nicht viele Rennen gewonnen, aber ich habe schon viele gute GP erlebt. Ich mag die Strecke mit ihren harten Bremszonen und vor allem seit die Piste neu asphaltiert wurde, macht das Fahren hier sehr viel Spass. Das Grip-Niveau im vergangenen Jahr sehr hoch, ich hoffe, dass es diesmal wieder so sein wird. Mal schauen, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen, dann können wir weitersehen. Sicher ist: Um in den Top-5 zu landen, musst du nahe an der Leistung des Siegers dran sein, denn die Leistungsdichte ist sehr hoch und alle liegen sehr nah beieinander.»
Der Fünfte des jüngsten MotoGP-Kräftemessens in Jerez musste wie üblich auch eine Fan-Frage aus den sozialen Medien beantworten. Diese drehte sich diesmal um die Fussball-WM-Endrunde, bei der Italien nicht dabei sein wird. Wem drückt Rossi stattdessen die Daumen? «Gar niemandem», erklärt er ohne lange über die Frage nachdenken zu müssen. «Für Italien ist es ein Desaster, dass wir nicht dabei sind, und für mich persönlich ist es das auch. Ich werde das Turnier mitverfolgen, weil ich mich für Fussball interessiere, aber ich drücke niemandem die Daumen.»