Cal Crutchlow: Starkes Duell gegen Valentino Rossi
Cal Crutchlow (35) vor Danilo Petrucci
Cal Crutchlow fuhr in einem für ihn sehr ereignisreichen Rennen phasenweise sogar auf Podiumskurs. «Die etwas niedrigeren Temperaturen haben nicht so viel geändert für mich, ich fühlte mich mit dem harten Vorderreifen gut. Ich wollte bei Mitte des Rennens Platz 3 vor Lorenzo haben, um freie Fahrt und Raum zu haben, etwas zu sliden und mich dort zu halten. Lorenzo aber hat einen großartigen Job gemacht, er kam wieder zurück. Ich glaube, das Problem war die rote Rakete. Wenn er das Bike aufgerichtet und das Gas aufgedreht hat, war er weg.»
Crutchlow, der zwischendurch Platz 3 innehatte, bekam zudem Probleme mit den Reifen. «Ich bin auch gerutscht, ohne am Gas zu hängen, das ist das Zeichen, dass man in Problemen steckt. Ich konnte nicht aus den Kurven rausfahren, wie ich es gerne gehabt hätte. Ich habe das Bike stark aufgerichtet. Der Hinterreifen war das Problem, es fühlte sich in der Mitte der Kurve instabil an. Ich habe sogar das Mapping geändert. Wir haben die Hinterbremse immer wieder zum Einlenken des Motorrades genutzt und das ist nicht einfach. Das ist im Moment der einzige Unterschied zwischen meinem Bike und dem von Marc; wir müssen daran arbeiten.»
Cal Crutchlow, der 2016 in Brünn seinen ersten GP-Sieg feierte, hatte am Ende Grund sich zu bedanken: «Schauen wir jetzt nach Österreich. Mein Team hat hier einen fantastischen Job gemacht. Brünn war nie eine gute Strecke für Honda. Auch die Bedingungen bei unserem Test waren nicht mit heute vergleichbar. Wir haben heute ein starkes Ergebnis erzielt. Aber ich bin etwas enttäuscht, dass ich nicht auf das Podium gekommen bin. Aber die Art, wie wir P4 geholt haben, war gut. Lorenzo blieb an mir dran und hat sich P3 wieder zurückgeholt. Ich hatte zwei Slides ohne am Gas zu drehen und habe den Anschluss nach vorne verloren. Slides beim Gasgeben kann man steuern, aber ohne Gas ist es schwierig.»
Im Finish gab es für Cal ein Duell mit Valentino Rossi, nachdem er den Dottore zur Mitte des Rennens geschnappt hatte. Der Schlagabtausch wurde von den Kameras nicht mehr eingefangen, da an der Spitze zeitgleich der sehenswerte Dreikampf um den Sieg tobte. «Vale hat mich innen überholt», fügte Crutchlow an. «Er hat mich ganz einfach überrascht. Ich wusste, dass er da war. Ich habe in Kurve 3 etwas Zeit verloren, das habe ich an meiner Sektorzeit gesehen. Valentino kam daher den Hügel hinauf nahe genug an mich heran.»
Zum Manöver meinte Crutchlow: «Vale hat dann die Abschneider-Linie genutzt, die ich während des Rennens mehrfach gefahren habe. Ich wollte dann zurückschlagen, bin aber in der letzten Kurve auf den Curb geraten. Der Curb war extrem glatt, ich habe ihn davor auch das gesamte Rennen über nicht genutzt. Als ich runtergeschaut habe, war überall nur Schlamm. Aber ich will mich nicht beklagen. Ich glaube, es war wieder ein fantastisches MotoGP-Rennen für alle Fans. Ich glaube, das ist der Motorsport, den man im Moment anschauen muss.»