Cal Crutchlow: «Lorenzo nur für eine Runde schnell»
Cal Crutchlow mit Crew-Chief Beefy Bourguignon
Der britische LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow fehlte nach seinem schweren Sturz vom Freitag in Phillip Island wegen eines komplizierten Unterschenkelbruchs bei den Grand Prix in Sepang und Valencia, wo ihn Stefan Bradl ersetzte, und bei den Tests in Valencia und Jerez. Aber der WM-Siebte hat die Wintertests natürlich aufmerksam, verfolgt.
Cal Crutchlow hat auch beobachtete, dass Marc Márquez als Gesamtdritter 0,025 sec auf Nakagami verlor und Lorenzo als Gesamtfünfter nur 0,160 sec. Das deutet darauf hin, dass Lorenzo mit der Honda RC213V auf Anhieb viel besser zurechtkommt als bei Ducati, wo er im ersten Jahr sogar von Danilo Petrucci in den Schatten gestellt wurde und erst den 23. Grand Prix gewann in Mugello 2018.
Da die Honda-Asse in Jerez eine starke Performamce ablieferten, klingt bei Cal etwas Wehmut mit, wenn er über die Tests spricht. Er hätte nur allzu gerne mitgemischt. «Ja, natürlich bin ich jetzt gespannt darauf, erstmals mit dem 2019-Bike fahren zu dürfen. Gleichzeitig bin ich enttäuscht, weil ich an den beiden Wintertests bisher nicht teilnehmen konnte», sagte Crutchlow bei motogp.com. «Denn es wäre wichtig, dass Honda entscheidende Informationen darüber bekommt, in welche Richtung die Entwicklung gesteuert werden muss, damit das Motorrad besser wird. Marc und ich kennen das Motorrad sehr gut, Jorge kennt es nicht sehr gut. Er kann jedoch Informationen von Yamaha und Ducati besteuern und seine Erfahrungen aus dieser Zeit einbringen, aber er kann sich vielleicht nicht vorstellen, was wir in den letzten zwei Jahren verwendet haben. Marc hat also viel von der Rolle des Entwicklungsfahrers übernommen, und wir wissen alle, wie schlau Marc ist... Marc weiß, wie man ein Motorrad fahren muss, kein Zweifel. Er versteht auch, wie man ein Motorrad entwickeln muss. Aber es ist immer gut, wenn man eine zweite Meinung dazu hören kann. Zum Beispiel die von mir.»
Cal Crutchlow, dreifacher MotoGP-Sieger, wundert sich nicht über die rasche Abpassung von Lorenzo an die Honda. «Ich bin natürlich beeindruckt», gibt er zu. «Glaube ich, dass Marc bei den beiden Tests zu 100 Prozent gepusht hat? Nein. Aber er ist sehr schlau, was die Anzahl der Testrunden betrifft, so kann er die Situation genau ausloten und den Ingenieuren viel Feedback liefern. Ich denke, das Bike wird 2019 besser sein als in diesem Jahr.»
Wie beurteilt Cal die Performance von Jorge Lorenzo? «Meine Einschätzung ist, dass er fünffacher Weltmeister ist. Er weiß, wie man ein Motorrad fahren muss. Er wird sich an das Motorrad gewöhnen. Bisher sieht es so aus, als sei er über eine einzelne Runden konkurrenzfähig. Aber wenn man seine Rennpace insgesamt betrachtet, ist er im Moment nicht sehr schnell. Er muss das Bike noch besser kennenlernen, und das ist keine einfache Angelegenheit, das wissen wir. Aber wenn er das Motorrad richtig abgestimmt hat, kann er vorne mitmischen, ohne Zweifel. Ich freue mich auf diese Herausforderung. Und ich bin gespannt auf mein Comeback Anfang Februar in Sepang. Dann kann ich meinen Input liefern und einiges ändern lassen bis zum nächsten Test in Katar im Februar.»
Kombinierte Zeitenliste Jerez-Test, 28./29. November 2018:
1. Takaaki Nakagami (J), Honda, 1:37,945 min
2. Danilo Petrucci (I), Ducati, 1:37,968
3. Marc Márquez (E), Honda, 1:37,970
4. Maverick Viñales (E), Yamaha, 1:38,066
5. Jorge Lorenzo (E), Honda, 1:38,105
6. Franco Morbidelli (I), Yamaha, 1:38,118
7. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 1:38,185
8. Jack Miller (AUS), Ducati, 1:38,207
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1:38,333
10. Alex Rins (E), Suzuki, 1:38,522
11. Valentino Rossi (I), Yamaha, 1:38,596
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 1:38,761
13. Álvaro Bautista, (E), Ducati, 1:38,830
14. Tito Rabat (E), Ducati, 1:38,876
15. Joan Mir (E), Suzuki, 1:38,931
16. Andrea Iannone (I), Aprilia, 1:39,008
17. Pol Espargaró (E), KTM, 1:39,144
18. Karel Abraham (CZ), Ducati, 1:39,744
19. Johann Zarco (F), KTM, 1:39,864
20. Aleix Espargaró (E), Aprilia, 1:40,156
21. Bradley Smith (GB), Aprilia, 1:40,174
22. Sylvain Guintoli (F), Suzuki, 1:40,498
23. Hafizh Syahrin (MAL), KTM, 1:40,520
24. Miguel Oliveira (P), KTM, 1:40,577
25. Matteo Baiocco (I), Aprilia, 1:41,907
Zeiten MotoGP-Test Jerez, 29. November 2018:
1. Nakagami, Honda, 1:37,945 min
2. Márquez, Honda, +0,025 sec
3. Viñales, Yamaha, +0,121
4. Lorenzo, Honda, +0,160
5. Petrucci, Ducati, +0,164
6. Morbidelli, Yamaha, +0,173
7. Miller, Ducati, +0,262
8. Dovizioso, Ducati, +0,347
9. Bagnaia, Ducati, +0,388
10. Rins, Suzuki, +0,577
11. Rossi, Yamaha, +0,651
12. Quartararo, Yamaha, +0,816
13. Rabat, Ducati, +0,931
14. Mir, Suzuki, +0,986
15. Pol Espargaró, KTM, +1,199
16. Bautista, Ducati, +1,393
17. Abraham, Ducati, +1,799
18. Iannone, Aprilia, +1,881
19. Zarco, KTM, +1,919
20. Aleix Espargaró, Aprilia, +2,211
21. Smith, Aprilia, +2,380
22. Guintoli, Suzuki, +2,553
23. Syahrin, KTM, +2,575
24. Oliveira, KTM, +2,632
25. Baiocco, Aprilia, +3,962
Zeiten MotoGP-Test Jerez, 28. November 2018:
1. Petrucci, Ducati, 1:37,968 min
2. Dovizioso, Ducati, +0,217 sec
3. Nakagami, Honda, +0,380
4. Viñales, Yamaha, +0,408
5. Márquez, Honda, +0,549
6. Morbidelli, Yamaha, +0,691
7. Lorenzo, Honda, +0,781
8. Miller, Ducati, +0,848
9. Bautista, Ducati, +0,862
10. Mir, Suzuki, +0,988
11. Iannone, Aprilia, +1,040
12. Rabat, Ducati, +1,129
13. Rins, Suzuki, +1,182
14. Bagnaia, Ducati, +1,189
15. Quartararo, Yamaha, +1,446
16. Pol Espargaró, KTM, +1,584
17. Rossi, Yamaha, +1,596
18. Smith, Aprilia, +2,206
19. Zarco, KTM, +2,224
20. Abraham, Ducati, +2,470
21. Syahrin, KTM, +2,662
22. Guintoli, Suzuki, +2,775
23. Oliveira, KTM, +3,731
24. Baiocco, Aprilia, +4,798